Konzentrationslager Auschwitz
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Chronik

Gedenktag erinnert an Roma-Ermordung

In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 sind in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau tausende Roma und Sinti ermordet worden. In Wien findet dazu eine Gedenkveranstaltung statt.

Bis zu 500.000 Roma und Sinti hat der Rassenwahn des nationalsozialistischen Terror-Regimes das Leben gekostet. Rund 10.000 von ihnen sind aus Österreich gekommen. In einer einzigen Nacht, von 2. auf den 3. August 1944, sind im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau mindestens 3.000 Roma und Sinti ermordet worden: Kinder, Frauen und Männer.

Kein nationaler Gedenktag in Österreich

Der 2. August ist daher auf EU-Ebene offiziell als Gedenktag anerkannt. Doch in Österreich gebe es an diesem Datum noch keinen nationalen Gedenktag, kritisieren offizielle Vertreter der Volksgruppe. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn die Grünen haben dazu erst vor wenigen Wochen einen Antrag im Parlament eingereicht. Am Ceija-Stojka-Platz in Wien findet auch heuer wieder eine Gedenkveranstaltung statt, die an die schrecklichen Ereignisse am Dienstag vor 78 Jahren erinnert.

Dunst: Verbrechen immer wieder ins Gedächtnis rufen

Landtagspräsidentin Verena Dust betonte aus dem Anlass, dass man sich die Verbrechen an dieser Volksgruppe immer wieder ins Gedächtnis rufen muss. Toleranz und Menschlichkeit sollen im Vordergrund stehen, um im Burgenland ein friedvolles und aufgeschlossenes Miteinander zu ermöglichen, so Dunst.

Spitzmüller: 2023 Gedenktag auf nationaler Ebene

In Österreich wird es 2023 erstmals einen Gedenktag auch auf nationaler Ebene geben, sagt Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller (GRÜNE). „Der parlamentarische Prozess auf Bundesebene läuft, ein Entschließungsantrag dazu wurde bereits eingebracht. Die beiden Regierungsparteien ÖVP und GRÜNE haben sich bereits dafür ausgesprochen“, so Spitzmüller. „Am 2. August 2023 sollte bereits das offizielle Österreich der vielen Opfer gedenken können“, ist Spitzmüller überzeugt.