Der burgenländische Landesgeschäftsführer der vida, Oliver Krumpeck, ortet den Versuch, die Gründung eines Betriebsrat zu blockieren. Ein Mitarbeiter sei wenige Stunden nach Bekanntmachung einer entsprechenden Betriebsversammlung gekündigt worden, hieß es in einer Aussendung.
ÖGB: Nicht tolerierbare Motivkündigung
Außerdem habe der Arbeitgeber die Belegschaft am Mittwoch eineinhalb Stunden vor der geplanten Betriebsversammlung nach Hause geschickt, so Krumpeck. Auch der ÖGB vermutet eine „nicht tolerierbare Motivkündigung“. „Wer versucht, mit solchen Mitteln eine Betriebsratswahl zu verhindern, agiert demokratiefeindlich und verstößt gegen das Arbeitsverfassungsgesetz“, meinte Landesvorsitzender Erich Mauersics. Eigentlich sei festgeschrieben, dass ab fünf Mitarbeitern einer Betriebsratsgründung zuzustimmen ist.
AK: Arbeitnehmerinteressen mit Füßen getreten
"Hier werden Arbeitnehmer:inneninteressen mit Füßen getreten“, kritisierte auch AK-Präsident Gerhard Michalitsch. Dass man im Jahr 2022 über die Kündigung eines Kollegen diskutieren müsse, der sich bereit erklärt habe, sich um die Anliegen seiner Kolleginnen und Kollegen zu kümmern, sei letztklassig. Die Verhinderung der Betriebsratswahl verstoße gegen das Arbeitsverfassungsgesetz.
Hergovich verurteilt Vorgehen
SPÖ-Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich verurteilte das Vorgehen „aufs Schärfste“. Besonders in Zeiten, wo man zusammenhalten müsse, sei ein derartiges Handeln völlig unangebracht und unangemessen. Die betriebliche Mitbestimmung habe die Wirtschaft im Burgenland so stark gemacht, wie sie jetzt sei, so Hergovich.