Tierärztin Gabriele Velich zieht seit etwa drei Wochen fünf Streunerbabys mit dem Fläschchen auf. „Die sind gefunden worden, nachdem man auch ein paar Tote Katzenwelpen gefunden hat. Und die haben offensichtlich keine Mama mehr. Die sind bei uns jetzt zur tierärztlichen Notversorgung gelandet, seither sind sie hier, um sie aufzuziehen. Das heißt, sie sind immer mit dabei, weil so kleine Katzen muss man alle zwei Stunden füttern“, erklärt Velich.
Rasante Vermehrung einbremsen
In freier Wildbahn können sich Streunerkatzen rasant vermehren. Eine Katze kann pro Jahr mindestens zwei Mal pro Jahr Junge bekommen. Ein Katzenpaar kann im ersten Jahr also durchaus bis zu 15 Katzenbabys produzieren.
Um eine derartige Vermehrung von Streunern zu verhindern, riefen Land und Tierärzte vor neun Jahren Kastrationsgutscheine ins Leben. Wer Streuner entdeckt, meldet das auf der Gemeinde. „Es ist ein sehr gutes Projekt, es zeigt auch schon Wirkung. Die Probleme sind sicher besser geworden, aber es ist immer noch so, dass es gerade im Süd- und Mittelburgenland – überall wo es noch alte Bauernhäuser oder verlassene Scheunen gibt – Hotspots für Streuner gibt“, erklärt Velich.

Beratung zum Thema Fallen und Transport
Ein Streuner-Problem gebe es also noch immer, ebenso aber auch Kastrationsgutscheine. Bleibt noch die Herausforderung, die Katzen einzufangen, um sie gratis kastrieren zu lassen. Streunerkatzen müssen mit Fallen eingefangen werden, selbst dann sei es schwierig sie zum Tierarzt zu bringen. „Die sind einfach nicht zutraulich. Und manchmal gefährlich wild“, sagt Velich.
Darum empfiehlt sich hier, sich in Sachen Fallen und Transport von einem Tierarzt beraten zu lassen – und den sollte man jedenfalls auch rufen, wenn man zurückgelassene Katzenbabys findet.