Energiegutschein
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Wirtschaft

So funktioniert der Energiegutschein

Wer den Brief noch nicht bekommen hat, sollte ihn in den nächsten Wochen im Briefkasten finden. Der 150 Euro Gutschein wird von der Bundesregierung versendet. Jeder Haushalt in Österreich bekommt den Gutschein – Topverdiener dürfen ihn aber nicht einlösen.

Laut der Statistik Austria sind 90 Prozent der Haushalte in Österreich berechtigt, den Energiekostenausgleich einzulösen. Nicht berechtigt sind Einpersonenhaushalte mit einem Monatsbruttoeinkommen von mehr als 5.670 Euro. Bei Mehrpersonenhaushalten verdoppelt sich diese Höchstgrenze.

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Die Gutscheine können per Post zurückgeschickt werden, man kann das aber auch online erledigen

Per Post zurücksenden, oder online ausfüllen

Zunächst landet das Kuvert mit dem 150 Euro Gutschein aber in jedem Briefkasten. Das darin enthaltene Formular kann ausgefüllt mit der Post zurückgesandt werden. Alternativ können die Daten auch online eingegeben werden. Das Geld wird in Folge nicht überwiesen, sondern es wird als Guthaben auf der nächsten Strom-Jahresabrechnung abgezogen. Wer seine Abrechnung heuer schon erhalten hat, muss also bis nächstes Jahr warten. Die Bundesregierung gibt dafür bis zu 540 Millionen Euro aus.

Die Burgenländerinnen und Burgenländer sagen, was sie von dieser Maßnahme halten

150 Euro gleichen Energiekosten nicht aus

Beim Strom hat die Energie Burgenland zu Jahresbeginn ihre Tarife für bestehende Kunden angehoben. Die reinen Stromkosten – also ohne Netzkosten und sonstige Abgaben und Gebühren – haben vor dem Jahreswechsel 10 bis 11 Cent pro Kilowattstunde betragen. Seit Jahresbeginn beträgt der Preis für Bestandskunden 14 bis 16 Cent pro Kilowattstunde. Das betrifft geschätzt 90 Prozent der Haushalte im Burgenland. Sehr viel mehr kostet der Strom jene Kunden, die jetzt einen neuen Vertrag abschließen. Der Preis beträgt nun rund 23 bis 28 Cent. Für einen normalen Haushalt steigen die Gesamtstromkosten bei Neuabschluss somit um rund 60 Prozent oder 45 Euro – pro Monat. Als kompletter Ausgleich für die gestiegenen Energiekosten werden die 150 Euro wohl in keinem Haushalt ausreichen. Dazu sind die Strom, Gas- und Benzinkosten in den vergangenen Monaten viel zu sehr gestiegen.

Sharma zur Preissteigerung: „Müssen Strom auch importieren“

Energie-Burgenland-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma argumentierte die gestiegenen Preise im Burgenland heute Interview so, dass auch die Energie Burgenland vom Ausland abhängig sei, auch wenn sie ihren Strom ausschließlich aus Wasserkraft, aus Wind und Sonnenenergie erzeugt. „Wenn Sie merken, dass kein Wind weht, heißt das, heute importieren wir gerade Strom. So, und deswegen sind wir hier in 50 Prozent der Fälle im Jahr abhängig vom Ausland. Aus dieser Abhängigkeit können wir uns aber lösen, indem wir auf die eigenen Energieressourcen, die wir im eigenen Land haben, setzen, auf Wind und Photovoltaik“, so Sharma. Jede und jeder könne mit einer Photovoltaikanlage selbst Sonnenenergie produzieren, so Sharma.

Auf die Frage, ob die Energie Burgenland durch die höheren Preise nicht sehr hohe Gewinne erziele, und was sie mit diesen Gewinnen mache, sagte Sharma: „Wir haben alleine im letzten Jahr, damit wir die Energiekosten nicht so stark anheben müssen, 5,5 Millionen Euro Verlust in Kauf genommen und wir werden heuer in der Größenordnung von 25 Millionen Euro Verlust in Kauf nehmen im Vertrieb, damit man die Energiekosten nicht so stark anheben müssen“, sagte Sharma.

Talk zu Energiegutschein

Energie Burgenland-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma ist zu Gast im Studio und spricht über den Energiegutschein. Der 150 Euro Gutschein wird von der Bundesregierung versendet. Jeder Haushalt in Österreich bekommt den Gutschein., doch nicht jeder ist dazu berechtigt ihn auch einzulösen.