Die Bibel in Brailleschrift umfasst je nach Übersetzung um die 40 Bände. In Eisenstadt werden derzeit 25 zum Ausborgen angeboten, jedes Jahr kommen ein bis zwei Bücher dazu.

Magdalena Pinterits ist von Geburt an blind. Wenn sie Zeit zu Lesen hat, nimmt sie gerne die Bibel zur Hand. Es sei schon gut, dass man sich diese Bücher auch ausborgen könne, meinte Pinterits. Denn nicht jeder könne sich die komplette Bibel kaufen – aus Platzgründen oder aus finanziellen Gründen.

Pinterits: „Ein Buch ist ein Buch“
Neue, digitale Technologien erleichtern auch das Leben von blinden und sehbehinderten Menschen. Magdalena Pinterits arbeitete 34 Jahre in der Bibliothek des Bundes-Blindeninstituts in Wien. Ein Buch in Händen zu halten und zu lesen, ist für die 72-jährige Klingenbacherin etwas ganz Besonderes: „Ein Buch ist ein Buch.“
Magdalena Pinterits liest aus der Bibel vor
Gelernt mit Sehbehinderung zu leben
Pinterits hat gelernt, mit ihrer Sehbehinderung zu leben. Sie ist seit mehr als 40 Jahren Organistin und begleitet musikalisch die heilige Messe in Klingenbach. Sollte es ihr aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, die Messe zu besuchen, greift sie auf ihre Bibliothek zurück. Das Neue Testament habe sie ganz, vom Alten Testament habe sie aus Platzgründen nur eine Zusammenfassung, erzählte Pinterits.

Auch wenn das Interesse an religiösen Büchern allgemein schwindet, ist es für Blinde dennoch wichtig, dass Angebote in Brailleschrift erweitert und an die moderne Sprache angepasst werden.