Das Justizzentrum bzw. Gericht in Eisenstadt
ORF.at/Michael Baldauf
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Chronik

159 Menschen geschleppt: 3,5 Jahre Haft für Moldauer

Ein 34-jähriger Moldauer ist am Montag am Landesgericht Eisenstadt zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er 159 Flüchtlinge illegal von Ungarn über die burgenländische Grenze nach Österreich gebracht haben soll. Er war geständig, das Urteil ist rechtskräftig.

Der Mann soll die Schleppungen vor allem zu Fuß durchgeführt haben, aber auch als Beifahrer in Vorausfahrzeugen gesessen sein. Als Motiv gab der Angeklagte finanzielle Probleme an. Er sei sorgepflichtig für ein minderjähriges Kind und habe sich einer Schlepperorganisation angeschlossen, um Geld zu verdienen, sagte er. 50 Euro pro Person seien ihm versprochen worden. Erhalten habe er bisher lediglich 3.000 Euro, der Rest hätte später folgen sollen. Er habe auch versucht auszusteigen, daraufhin habe er aber Drohungen gegen sich und seine Familie erhalten, erzählte der Moldauer.

34-Jähriger bei Lutzmannsburg erwischt

Erwischt wurde der 34-Jährige Anfang November 2021, als er in der Nacht drei Ägypter und sieben Syrer bei Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) zu Fuß über die Grenze bringen wollte. Im Zuge einer Handyauswertung wurden ihm dann 149 weitere Geschleppte nachgewiesen. Bei einer Lkw-Schleppung von 53 Flüchtlingen war er etwa Beifahrer im Vorausfahrzeug. „Es tut mir sehr leid, was ich gemacht habe. Ich bereue es sehr“, betonte der Moldauer, der auch seinen Auftraggeber nannte, beim Prozess.

Das Schöffengericht sprach ihn schuldig und verhängte eine unbedingte Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Mildernd waren laut Richterin Birgit Falb das umfassende Geständnis und der bisher ordentliche Lebenswandel.