Der Grenzübergang Nickelsdorf ist oft das Erste, was viele Kriegsflüchtlinge sehen, wenn sie nach Österreich kommen. Dort erfolgt auch die erste Kontrolle. „Das Ganze funktioniert so, dass wir an den Grenzübergangsstellen, wo die Anreise stattfindet, schauen, dass wir die ukrainischen Reisenden herausfiltern können. Dann befragen wir sie, ob Sie durchreisen wollen, weil sie in einem anderen EU-Land einen Ankerpunkt haben oder ob sie in Österreich bleiben wollen“, so Rainer Erhardt, Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung.
Etwa 20 Prozent wollen bleiben. Ein Teil davon, werde dann von der Polizei an Ort und Stelle ersterfasst, sagte Dienststellenleiter Johannes Ganster. „Es wird der biometrische Reisepass eingescannt. Es werden das Datenerhebungsblatt sowie auch die Unterschrift eingescannt. Zusätzlich werden Fingerabdrücke genommen und das ganze Prozedere dauert um die fünf bis sieben Minuten“, so Ganster.
Spezieller Ausweis für Ukraine-Flüchtlinge geplant
Im Laufe der Ersterfassung werde auch überprüft, ob die Flüchtlinge eine Unterkunft brauchen, so Martin Volz vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. Derzeit arbeite man außerdem mit Hochdruck an einem speziellen Ausweis für Ukraine-Flüchtlinge. Dabei handle es sich aber nicht um einen Asylausweis. Bei den Vertriebenen sei es ein Aufenthaltstitel in der klassischen visuellen Darstellung von Rosa-Blau-Rosa, wo auf dem Aufenthaltstitel dann draufstehe „Ausweis für Vertriebene“, so Volz.
Spezielle Einsatzwagen für mobile Datenerfassung
Diese Ausweise werden in der Staatsdruckerei produziert. Nach wie vor eine Herausforderung sei die Erfassung jener Flüchtlinge, die bereits im Burgenland sind, so die Polizei. Daher gibt es auch vier mobile Einsatzwagen, mit denen die Daten überall erfasst werden können.