Seit mehr als 300 Jahren steht die Eisenstädter Pestsäule schon auf ihrem Platz in der Eisenstädter Fußgängerzone. Nun verschwindet die Pestsäule ein halbes Jahr aus dem Stadtbild, weil sie in Bruckneudorf restauriert wird. „Die Säule ist ja 300 Jahre alt, daher sind die statischen Vorrichtungen wieder zu erneuern. Natürlich sind viele Dinge verwittert, das Blattgold gehört erneuert. Da gibt es doch einiges zu tun, aber ich freue mich schon darauf, wenn die Säule in circa einem halben Jahr wieder in neuem Glanz erstrahlen wird“, so Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP).
Pestsäule in ihrer Bedeutung wieder aktuell
In der Coronavirus-Pandemie ist die Pestsäule in ihrer Bedeutung aktueller denn je. Als Dank, dass die Pest im Jahr 1713 vorüber war, ließ die Freistadt Eisenstadt die Säule am heutigen Hauptplatz errichten.
„Wir haben heute die Coronavirus-Krise, damals gab es die Pestkrisen. Das waren intensive Einschnitte in das Leben der Menschen. Damals hatte man im Prinzip keine Hilfsmittel, keine Impfung oder Möglichkeit, um irgendetwas dagegen zu tun. Deswegen hat man sich an die Religion gewandt. Das war für die Leute sehr wichtig, da hat man Heil und Trost gesucht und auch gefunden. In diesem Zusammenhang hat man diese Säulen errichtet“, so Peter Adam, Landeskonservator des Burgenlandes.
Zehn Meter hoch und 20 Tonnen schwer
Die Pestsäule ist zehn Meter hoch und 20 Tonnen schwer. Nachdem der Strahlenkranz abgebaut wurde, ist der Rest der Säule an der Reihe. Für die Handwerker ist das nicht einfach, da die Säule im Inneren aus Blei besteht. „Was wir oft in diesen alten Säulen vorfinden, ist dass meistens ein Stahldorn drinnen ist. Meistens ist er handgeschmiedet und in Blei vergossen. Das ist das besondere Problem, bei dieser Art der Abbauten“, so Steinbildhauer Daniel Milanovic. Die Restaurierungskosten der Pestsäule betragen 120.000 Euro. Die Stadt Eisenstadt wird dabei vom Bundesdenkmalamt und dem Land Burgenland finanziell unterstützt.