Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
ORF
ORF
Gesundheit

Krankenpflege: Pflichtpraktika unbezahlt

Im Herbst sollen 50 Studierende den Bachelorstudiengang für Gesundheits- und Krankenpflege beginnen. Bei der Ausbildung wird großes Augenmerk auf die Praxis gelegt. Bezahlt werden diese Pflichtpraktika bislang nicht.

Das Bachelorstudium für Gesundheits- und Krankenpflege am Standort Pinkafeld der FH Burgenland dauert sechs Semester. Bisher wurden jährlich 25 Studentinnen und Studenten aufgenommen, diese Zahl soll sich im kommenden Herbst verdoppeln. Mehr als die Hälfte der sechs Semester ist für Praktika in Krankenhäusern, Altenheimen, der mobilen Pflege oder ähnlichen Bereichen vorgesehen. Seitens der Studierenden ist immer wieder zu hören, dass sie während des Praktikums fast wie vollwertige Dienstnehmer eingesetzt werden.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
ORF
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
ORF
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
ORF
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld
ORF
Ausbildung der angehenden Krankenpflegerinnen und -pfleger am Campus der FH Burgenland in Pinkafeld

Studierende kein Ersatz für Krankenpfleger

Früher sei es nicht so sehr ein Thema gewesen, Ersatz für eine fertige, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson zu sein, meinte Studiengangsleiterin Nadine Graf. Das sei aber durch die Coronavirus-Pandemie verschärft worden, weil hier der Personalmangel teilweise eklatant geworden sei und die Studierenden wirklich als Ersatz eingesetzt worden seien. Das sei aber nicht rechtens und sie weise die Praktikumsstellen auch immer wieder darauf hin, dass es nicht so sein sollte und vor allem nicht die Regel werden dürfe, so Graf.

Nadine Graf
ORF
Studiengangsleiterin Nadine Graf

Kein Geld für Pflichtpraktika im Burgenland

Für die Pflichtpraktika bekommen die Studentinnen und Studenten im Burgenland kein Geld. Das handhabt jedes Bundesland anders. Manche bezahlen die Pflichtpraktika, mache nicht. Manche heben Studiengebühren ein, manche nicht. Im Burgenland fallen beispielsweise keine Studiengebühren an. Eine bundesweit einheitliche Lösung wäre wünschenswert, sagte Graf: „Wo wir den Bund sozusagen in die Verpflichtung nehmen und sagen: Wir haben einen Pflegenotstand. Der Pflegenotstand hat sich durch Corona wirklich verstärkt. Wir müssen jetzt was machen, weil wir haben nicht fünf vor zwölf, wir haben nicht fünf nach zwölf. Wir haben schon fast halb eins.“

Land prüft Stipendien- und Anstellungsmodell

Aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) heißt es dazu, weil sich der Bund im Pflegebereich einmal mehr säumig zeige, würden sowohl ein Stipendien- als auch ein Anstellungsmodell für Studierende im Gesundheits- und Pflegebereich im Burgenland geprüft.