Pick wurde 1832 in Rechnitz geboren. An der Fassade seines einstigen Elternhauses erinnert heute eine Tafel an ihn. Pick war jüdischer Abstammung, Bankbeamter, Musiker und Komponist von Wienerliedern.

Angesehene Familie
„Gustav Pick wurde in eine sehr angesehene jüdische Familie hineingeboren worden, nicht nur väterlicherseits, sondern vor allem auch mütterlicherseits. Pick ist mit seiner Familie bereits sehr früh nach Wien gekommen. Dort fand er Anschluss an die Familie seiner Mutter, die Familie Schey. Man würde sagen, das war eine steinreiche Familie. Philipp Schey, Gustav Picks Großonkel und sein Onkel Friedrich Schey waren auch die ersten ungarischen Juden, die in den Adelsstand erhoben wurden“, so Gert Polster, Direktor des Landesmuseums Burgenland.

Schillernde Figur der Wiener Gesellschaft
Die prunkvolle Adelserhebungsurkunde der Familie Schey befindet sich heute im Archiv des Landesmuseums Burgenland in Eisenstadt. Pick war auch der Großcousin von Arthur Schnitzler. Der gebürtige Rechnitzer war vermutlich eine schillernde Figur der Wiener Gesellschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er galt als Lebemann, wie auch ein Büchlein zu seinem 50. Geburtstag zeigt. „Er hat sicher den größten Teil seines Lebens als Privatmann leben können und konnte sich seinen Hobbys, dem Komponieren widmen“, so Polster.

Geschrieben für Fürstin Pauline von Metternich
Das Fiakerlied schrieb er für eine Wohltätigkeitsveranstaltung der Fürstin Pauline von Metternich und zwar zum einhundertjährigen Bestehen der Fiakerzunft. Schauspieler Alexander Girardi gab es in der Rotunde im Prater 1885 erstmals zum Besten.
Eines der bekanntesten Wienerlieder
1936 gab es sogar einen Film mit dem Titel „Fiakerlied“. Im Nationalsozialismus war es wegen der jüdischen Herkunft von Gustav Pick verboten. Heute, 137 Jahre, nachdem es geschrieben wurde, zählt es zu den bekanntesten Wienerliedern. Wolfgang Ambros widmet dem Fiakerlied in seinem Hit Zentralfriedhof sogar eine Textzeile: „Der Moser singt’s Fiakerlied und die Schrammeln spieln an Walzer.“
Dass Ambros das Fiakerlied und dadurch indirekt auch Gustav Pick in dem Lied „Zentralfriedhof“ erwähnt, kommt nicht von ungefähr. Das Grab von Gustav Pick befindet sich in der Israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofes.