Wasserkraftwerk in Neumarkt an der Raab
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Wirtschaft

Raab-Kraftwerk modernisiert

Das kleine Wasserkraftwerk in Neumarkt an der Raab (Bezirk Jennersdorf) ist umfassend modernisiert worden und nun ein wichtiger lokaler Ökostrom-Erzeuger. Im Burgenland gib es nur wenige Kleinwasser-Kraftwerke, weil größere Flüsse fehlen.

Das Raab-Kleinwasserkraftwerk in Neumarkt wurde 1989 errichtet. Seither wechselte das E-Werk mehrmals den Besitzer. Vor zehn Jahren pachtete die Jank GmbH. – ein Familienunternehmen aus Oberösterreich, das europaweit Kleinkraftwerke baut und betreibt – das E-Werk an der Raab.

Strom für 120 Haushalte

Man habe einige 100.000 Euro investiert, sagte Kraftwerksbetreiber Siegfried Jank. Man habe die Wehranlage wieder hergestellt – mit einer Stauklappe, die hochwassersicher sei. Es gebe einen neuen Rechenreiniger, der verhindere, dass Schwemmgut in die Turbinen gelange. Der Strom selbst werde mit einer Kaplan-Turbine erzeugt, die schon vor Ort gewesen sei. Die Jahresproduktion beläuft sich auf etwa eine halbe Million Kilowattstunden Strom, rund 120 Haushalte können damit versorgt werden.

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Gemeinden profitieren

Das Wasserrecht für das Kraftwerk gehört den beiden Anrainergemeinden Jennersdorf und Sankt Martin an der Raab. Diese haben das Wasserrecht an den Kraftwerksbetreiber verpachtet. Das Kraftwerk bedeute für die Gemeinde St. Martin an der Raab sehr viel, sagte Bürgermeister Franz Kern (SPÖ). Man habe das Wasserrecht bis zum Jahr 2038 und lukriere im Jahr für „gesunde Energie“ circa 6.000 bis 8.000 Euro.

Aus ökologischer Sicht sei es ein zu 100 Prozent grüner Strom, ergänzte der Jennersdorfer Bürgermeister Reinhard Deutsch (Liste JES). Es sei optimal, wenn vor Ort gewonnene Energie auch direkt in den Leitungen im Umland Verwendung finde. Der Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

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Leistung abhängig vom Wasserstand der Raab

Die Leistung des Kraftwerks hänge sehr stark von der Wasserführung in der Raab ab, sagte Jank. Starkregen-Ereignisse schienen zuzunehmen, während konstante Wassermengen eher abnehmen würden. Man könnte an dem Standort durchaus mehr Strom erzeugen, aber dazu müsste man das Wasser aufstauen, so Jank. Das sei aber ökologisch nicht immer einfach und auch nicht immer verträglich. Burgenlandweit gibt es 16 Kleinwasserkraftwerke. In Summe können diese rund 2.500 Haushalte mit Ökostrom versorgen.