Flyer Schuldenberatung
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Soziales

Bedarf an Schuldenberatung steigt

Aufgrund von Kurzarbeit und Gehaltseinbußen haben sich viele Burgenländerinnen und Burgenländer seit Beginn der Pandemie verschuldet. Das spürt man vor allem bei der burgenländischen Schuldenberatung. Die Zahl der Anfragen stieg im vergangenen Jahr wieder an.

Auch im vergangenen Jahr tappten wieder hunderte Burgenländerinnen und Burgenländer in die Schuldenfalle. Unterstützung finden diese Menschen bei der Schuldenberatung, aber auch hier spürt man die Auswirkungen der Pandemie.

„Wir hatten gerade im letzten Jahr viele Klientinnen und Klienten, die aufgrund der derzeitigen Situation nicht mehr zurecht gekommen sind. Aufgrund von Kurzarbeit, Einkommenseinbußen, Unsicherheit bezüglich der finanziellen Zukunft, ihre Raten nicht mehr zahlen konnten, das merken wir schon zunehmend, dass sich das jetzt nicht mehr ausgeht“, so Angela Gruber.

Schuldenberatung im Burgenland
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Schuldenberatung im Burgenland

500 Klienten im Vorjahr

Mehr als 500 Klientinnen und Klienten ließen sich im Jahr 2021 beraten. Vor allem viele Selbstständige bauten durch die Pandemie Schulden auf. Die Burgenländische Schuldenberatung versucht durch Beratungsgespräche zu helfen.

„Sie rufen dann bei uns an oder melden sich per E-Mail. Dann kommt es zu einer Erstberatung. Wo einfach einmal geklärt wird: Wie sieht die Sachlage aus? Welche Vermögenswerte sind vorhanden? Wie hoch sind die Schulden? Welche Möglichkeiten gibt es für die betroffene Person? Und dann wird ein individueller Schuldenregulierungsplan aufgesetzt“, erklärte Gruber.

Gericht verweist Schuldner an Beratung

Aufgrund einer Gesetzesänderung werden seit vergangenem Sommer Schuldner auch vom Gericht an die Beratung verwiesen. Außerdem gibt es mittlerweile die Möglichkeit – im Fall einer Privatinsolvenz – nach drei Jahren wieder schuldenfrei zu sein, so die Expertin, die auch heuer wieder mit zahlreiche Anfragen rechnet.

„Wir haben bereits in den letzten Wochen und auch jetzt zu Jahresbeginn ein erhöhtes Aufkommen an Anfragen. Neue Klientinnen und Klienten haben sich an uns gewendet, also wir erwarten schon einen größeren Bedarf an Schuldenberatung“, so Gruber.

Die Expertin rät vor allem aufgrund der unsicheren Situation dazu immer einen genauen Blick auf die persönlichen Finanzen zu haben. Denn zumindest der Kontostand sollte in Pandemiezeiten positiv bleiben.