Was 1945 bei dem Fest der Gräfin Batthyany in Rechnitz wirklich geschah, konnte bis heute nicht restlos aufgegeklärt werden. Die Täter wurden nie zur Rechenschaft gezogen, die Bevölkerung schwieg. Um dieses Schweigen geht es Jelinek. Im Mittelpunkt steht hier Sona MacDonald als singende Gräfin Batthyany. „Das ist für mich eine sehr faszinierende Figur, weil man nicht weiß ‚was ist denn mit der Frau, sie sagt nichts, sie bekennt sich nicht dazu, hat sie gemordet, hat sie nicht gemordet, was ist das für ein Mensch?‘“, erklärt Regisseurin Anna Bergmann. Jelinek zeigt Opfer und Täter, lässt beide zu Wort kommen. Sie urteilt nicht – das überlässt sie dem Publikum.
Viele Premieren verschoben
Viele Vorstellungen am Theater in der Josefstadt mussten verschoben werden, weil zahlreiche Mitarbeiter in Quarantäne sind. Die Premiere des Jelinek-Stücks wurde bereits dreimal verschoben, nun soll sie aber „unter allen Umständen“ stattfinden, wie es heißt – mehr dazu in Josefstadt muss Vorstellungen absagen.