Frau geht in Wahlkabine
ORF
ORF
Politik

2022 wird spannendes Wahljahr

2022 ist ein Wahljahr. Im Spätherbst wird das Staatsoberhaupt neu gewählt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach sich dabei für einen eigenen SPÖ-Kandidaten aus. Im Herbst sorgen im Burgenland auch die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen für Spannung.

Bei den Gemeinderatswahlen vor fünf Jahren konnte die Volkspartei den Abstand zur SPÖ deutlich verringern. Bei der Zahl der Bürgermeister liegen die beiden Parteien Kopf an Kopf: Die SPÖ stellt derzeit 84 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die ÖVP 82, und fünf kommen von Listen.

Verteilung der Bürgermeister-Sesseln im Burgenland
ORF

SPÖ will bis zu vier Bürgermeister mehr

Die SPÖ wolle bei der kommenden Wahl den Abstand zur ÖVP vergrößern, sagte SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst über das Wahlziel seiner Partei. Man wolle alle Bürgermeister halten und noch drei bis vier dazugewinnen. Wichtig sei es auch, bei der Fraktionsstärke zuzulegen.

ÖVP will zulegen und weiblicher werden

Die ÖVP sieht sich auf Augenhöhe mit der SPÖ. Das solle so bleiben, sagte Landesparteiobamnn Christian Sagartz. Die Volkspartei wolle diese Stärke behalten und sie ausbauen. „Unser Ziel ist, vor allem auch weiblicher zu werden“, so Sagartz. Erst 25 Prozent der Mitglieder in den Gemeinderäten, die die Volkspartei stelle, seien Frauen, dieser Anteil solle sich deutlich erhöhen.

FPÖ und Grüne bei Wahlziel zurückhaltend

Die beiden kleine Oppostionsparteien spielen in den Gemeinden bisher eine untergeordnete Rolle. Bezüglich der Wahlziele bei den Gemeinderatswahlen halten FPÖ-Parteiobmann Alexander Petschnig und die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik, den Ball flach. Man wolle in jenen Gemeinden, in denen man erfolgreiche Gemeindevertreteinnen und -vertreter habe, eine Kandidatur sicherstellen, für die Menschen sichtbar sein und Lösungen anbieten, so Petschnig. Man sei guter Dinge, dass man dort auch entsprechend reüssieren werde.

Ein Wachstum sei auf jeden Fall angestrebt, erklärte Petrik. Bei der Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten sehe man weiterhin das Problem, dass viele sich nicht trauen würden, weil sie, wenn sie etwa Unternehmerinnen seien, Angst hätten, dann weniger Geschäft zu machen.

Auch in Tirol finden heuer Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen statt. Dort wird bereits Ende Februar gewählt.

Sitz des Bundespräsidenten in der Hofburg in Wien
ORF
Im Herbst wird in Österreich das Staatsoberhaupt gewählt

Noch keine Entscheidungen über Hofburg-Kandidaturen

Ob die Parteien eigene Kandidatinnen oder Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl im Herbst aufstellen werden, halten die burgenländischen Politiker noch offen. Das werde in den Bundesgremien entschieden und wird wohl auch davon abhängen, ob der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen erneut antritt.

Doskozil für eigenen SPÖ-Kandidaten

Petrik sagte aber, dass dieser Wiederantritt für Österreich sehr gut und wohltuend wäre. Und Fürst wollte den Parteigremien zwar ebenfalls nicht vorgreifen, sagte aber doch, dass er in Gesprächen mit Parteifreunden den Wunsch nach einem eigenen Kandidaten geortet habe. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wünscht sich laut einem Bericht in der „Kronen Zeitung“ einen roten Kandidaten bei der Wahl, auch wenn er davon ausgeht, dass Van der Bellen wieder antritt. Das wäre ein Zeichen einer selbstbewussten Sozialdemokratie, so Doskozil. Selbst antreten will er nicht.