Kinder im Flüchtlingscamp im Lbanon
Archiv Pascal Violo
Archiv Pascal Violo
Soziales

Güssinger hilft Flüchtlingen im Libanon

Die Brandkatastrophe im griechischen Flüchtlingslager Moria im September 2020 hat den Reisefotografen Pascal Violo dazu bewogen, die „Karawane der Menschlichkeit“ zu gründen. Bisher half die NGO mit 100 Ehrenamtlichen in fünf Flüchtlingslagern in Europa und Asien.

Zuletzt war Violo im Libanon, wo er Waisenkinder vor dem Erfrieren retten will. Wieder zu Hause in seinem Bauernhof in Sankt Nikolaus bei Güssing sieht er die Wärme in seiner Küche daher auch als großes Geschenk. Denn in den Camps im Libanon sei Heizen für viele Menschen leider nicht selbstverständlich.

Clowns begleiteten „Karawane der Menschlichkeit“

Im Libanon besuchte Violo im November ein Flüchtlingscamp in den Bergen. Damals war es bei Sonnenschein in den Baracken noch warm. Auf einer Größe von Güssing leben dort circa 30.000 Menschen. Bei dieser Reise hatten sich auch professionelle Clowns der „Karawane der Menschlichkeit“ angeschlossen.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Clowns und Kinder in einem Flüchtlingscamp im Libanon
Archiv Pascal Violo
Clowns und Kinder in einem Flüchtlingscamp im Libanon
Clowns und Kinder in einem Flüchtlingscamp im Libanon
Archiv Pascal Violo
Clowns und Kinder in einem Flüchtlingscamp im Libanon
Kinder im Flüchtlingscamp rennen Seifenblasen hinterher
Archiv Pascal Violo
Der Besuch der Clowns bescherte den Kindern glückliche Momente
Flüchtlingscamp im Libanon
Archiv Pascal Violo
Libanesisches Flüchtlingscamp
Pascal Violo
ORF
Pascal Violo

Er sei diesbezüglich zu Beginn sehr skeptisch gewesen, erzählte Violo. Es habe sich für ihn komisch angefühlt, mit Clowns zu kommen, wenn die Leute nichts zum Essen und nichts zum Anziehen haben. Aber als sie dort angekommen seien und die Kinder die Clowns gesehen hätten, sei klar gewesen, „dass das eigentlich die beste Idee überhaupt war“. Auf einmal sei die Begegnung auf gleicher Ebene möglich gewesen, man habe – ohne gemeinsame Sprache – gemeinsam gespielt und getanzt und sei einfach nur in dem Moment gerade glücklich gewesen.

Viele Waisenkinder in libanesischem Camp

Die „Karawane der Menschlichkeit“ transportierte bisher 12.500 Kilogramm an Sachspenden in Flüchtlingscamps an der türkisch-syrischen Grenze, nach Bosnien, Italien und aktuell auch in den Libanon. Zusätzlich spenden Menschen Geld für Medikamente, notwendige Infrastruktur oder einfach nur Holz. Man habe gehört, dass im Winter immer wieder Kinder in den ungeheizten Zelten erfrieren würden. „Mit dem Gedanken abzureisen, vielleicht überleben einige dieser Kinder den Winter nicht, das war sicher einer der härtesten Momente“, erzählte Violo. Im Camp im Libanon gebe es viele Waisenkinder, die niemanden hätten.

Flüchtlingscamp im Libanon
Archiv Pascal Violo
Flüchtlingscamp im Libanon

Allein für diese Kinder sind rund 20.000 Euro an Spendengelder zusammengekommen. Das Geld gehe zur Gänze an die Hilfsbedürftigen, alle Reise- und Übernachtungskosten würden selbst gezahlt und das Spendengeld gehe zu 100 Prozent an die Kinder, sagte Violo.