Viele Bücher im Regal
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Lockdown: Buchhändler mit neuen Strategien

Der Lockdown in der Vorweihnachtszeit schmerzt den Handel, besonders betroffen ist auch der Buchhandel. Denn normalerweise gehen mehr als ein Drittel der jährlich verkauften Bücher zu Weihnachten über den Ladentisch.

Coronavirus und Lockdown machen den heimischen Buchhändlern heuer wieder einen Strich durch die Rechnung. Fast 40 Prozent des Umsatzes der Buch- und Medienwirtschaft fällt auf das Weihnachtsgeschäft. „Da können Sie sich vorstellen, wie stark wir von der Schließung der stationären Geschäfte betroffen sind“, sagt Gunter Drexler, Vorsitzender der Buch- und Medienwirtschaft Burgenland.

„40 oder 50 Prozent weniger wird es schon sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in zehn Tagen vor Weihnachten diese drei Wochen einholen können, das ist eigentlich nicht möglich“, so Buchhändlerin Sylvia Knotzer.

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Viele heimische Autoren verkaufen ihre Bücher nur im stationären Handel

Heimische Autoren und Verlage schwer getroffen

Auch heimische Autoren und regionale Verlage trifft der Lockdown schwer. Denn sie verkaufen ihre Bücher fast ausschließlich über den stationären Buchhandel. Trotz geschlossener Geschäfte versuchen viele Buchhändlerinnen und Buchhändler ihre Kundschaft weiter zu betreuen – schon um sie nicht an große, internationale Online-Buchhändler zu verlieren.

„Es gibt mehrere Möglichkeiten. Zum einen haben schon sehr viele Buchhändler Online-Shops, wo man zu den exakt gleichen Preisen bestellen kann. Weiters gibt es die Möglichkeit von Click&Collect, das auch schon viele Kollegen anbieten oder die Möglichkeit der telefonischen oder Email-Bestellung“, so Drexler.

Persönliche Beratung und bewusster Einkauf

Sylvia Knotzer zum Beispiel bietet ihren Kunden auch eine telefonische Beratung bei der Geschenkeauswahl an. „Wir können individuell beraten, können auf Neuerscheinungen hinweisen, auf Wünsche eingehen. Kunden, die nicht online einkaufen wollen, können wir persönlich beraten“, so Knotzer.

Im Zuge der Coronavirus-Krise hat sich der Stellenwert von Regionalität geändert. „Dem Konsumenten ist vielleicht bewusst geworden, dass er doch den regionalen Händler unterstützen möchte. Aber die Konkurrenz ist trotz allem groß“, so Knotzer.