Martin Ganster und Hubert Eisl
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Coronavirus

OP-Verschiebungen auch im Burgenland

Im Burgenland ist die CoV-Spitalsauslastung zwar niedriger als in anderen Bundesländern, in den vergangenen zwei Wochen haben sich die Spitalspatienten allerdings verdoppelt. Auch im Burgenland müssen nicht lebensnotwendige Operationen verschoben werden.

Der Geschäftsführer der KRAGES Hubert Eisl rechnet damit, dass die hohen Infektionszahlen zeitverzögert im Spital sichtbar werden. „Wir haben grundsätzlich immer einen Nachlauf von einer Woche auf der Normalstation und zwei Wochen auf der Intensivstation. Die Infektionen, die wir heute sehen, sehen wir in zwei Wochen auf der Intensivstation“, so Eisl. Er rechne mit einem deutlichen Anstieg von Intensivpatienten, aber nicht in der Größenordnung von April, die hohe Durchimpfungsrate helfe sehr, so Eisl. Dass man an die Kapazitätsgrenze stoße, befürchte er nicht, aber Operationen müssen auch im Burgenland bereits verschoben werden.

Intensivstation, KH Barmherzige Brüder Eisenstadt
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In den Spitälern rechnet man mit einem Anstieg der Coronavirus-Patienten

Verschiebung nicht lebensnotwendiger Operationen

Lebensnotwendige Operationen, wie Tumoroperationen, können jederzeit gemacht werden, ebenso die Versorgung von Menschen nach Unfällen, so der KRAGES-Geschäftsführer im Burgenland heute-Interview. „Was wir leider verschieben müssen, sind Operationen, die aus medizinischer Sicht verschiebbar sind. Das kann die Hüfte, oder das Knie sein, auch wenn es weh tut, das ist für die Patienten höchst unangenehm, aber es ist leider notwendig.“

In den KRAGES-Spitälern seien 60 Prozent der Patienten auf den Normalstationen geimpft, 40 Prozent ungeimpft, auf den Intensivstationen sei derzeit jeweils die Hälfte der Patienten geimpft und die andere Hälfte ungeimpft, so Eisl. Allerdings sei es so, dass geimpfte Menschen, die im Spital behandelt werden müssen, ältere Menschen sind oder schwere Vorerkrankungen haben. Die derzeitigen Besuchsregeln werden in den KRAGES-Spitälern beibehalten.

Ambulanz, Covid, Corona
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Die Intensivstation in Oberwart soll noch CoV-frei gehalten werden

Intensivstation im KH Kittsee auf Covid-19-Station umgestellt

In Kittsee wurde diese Woche die Intensivstation auf eine reine Coronavirus-Belegung umgestellt. Die Intensivstation in Kittsee kann aus baulichen Gründen nur entweder als Covid- oder Non-Covid-Station geführt werden. Um möglichst vorausschauend zu agieren, hat man sie diese Woche auf Covid umgestellt. Die Intensivstation in Oberwart soll derzeit nach Möglichkeit noch Coronavirus-frei gehalten werden, damit diese für andere Operationen zur Verfügung steht. Im Normalbetten-Bereich gibt es Coronavirus-fälle in allen vier KRAGES-Spitälern.

Zusätzliche CoV-Station im KH Eisenstadt

Im Eisenstädter Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wurde aufgrund der steigenden Patientenanzahl eine zweite Covid-19-Normalstation eröffnet. Um mehr Personal zur Verfügung zu haben, wurden planbare Operationen verschoben. Man geht auch davon aus, dass die erhöhte Patientenanzahl auf der normalen Station zeitversetzt – in einigen Tagen – auch auf der Intensivstation bemerkbar sein wird, so eine Sprecherin.