Wenn in der 3.000-Einwohner Gemeinde Siegendorf ein Kind zur Welt kommt, dann wird traditionellerweise ein Storch mit Baby-Bündel im Schnabel vor dem Gemeindeamt aufgestellt. In diesem Jahr hatte der Pappkamerad schon viel zu tun. Bürgermeister Rainer Porics (SPÖ) habe zunächst verwundert reagiert: „Heuer habe ich öfters nachfragen müssen, ob wir vergessen haben den Storch wieder hinein zu räumen." Doch die Kollegen antworteten: „Nein, nein – wir haben schon wieder ein Baby!“
Siegendorfer Baby-Segen: Viel Zeit zum Üben, Kurzarbeit oder beides?
Die Gründe für diesen Babyboom wage er nicht zu beurteilen, lachte Bürgermeister Porics, es könne aber durchaus sein, dass man eben mehr zuhause war, weniger Termine hatte und weniger unterwegs war und dies eine positive Nebenerscheinung des Lockdown sei.
Lockdown und Kurzarbeit: Viel Zeit zum Üben
Unter den frischgebackenen Eltern sind beispielsweise Denis und Alexandra Zivanic. Ob ihr Kind ein Wunschkind oder eine positive Nebenerscheinung des Lockdowns ist? „Eine Kombination aus beiden Faktoren“, schmunzelte Alexandra Zivanic, die Mutter der sechs Monate alten Fiona. Eigentlich sei ihr gesagt worden, sie könne keine Kinder auf natürlichem Wege bekommen. Ob der Lockdown wohl viel Zeit zum Üben geboten habe? Das könnte man annehmen, lachte Vater Denis Zivanic und Alexandra Zivanic fügte hinzu: „Plus Kurzarbeit war das vielleicht die beste Kombination.“

Der Storch vor dem Gemeindeamt darf übrigens gerne noch draußen bleiben. Bereits in den kommenden Tagen wird in Siegendorf Baby Nummer 32 erwartet.
