Die verantwortlichen Landespolitiker sprachen am Dienstag von einem sozialpolitischen Meilenstein. Pflegeeltern können sich freiwillig vom Land anstellen lassen. Wenn sie das nicht wollen, bekommen sie wie bisher pro Kind eine monatliche Aufwandsentschädigung von 949 Euro netto, zwölfmal im Jahr. Wenn sie die Anstellungsvariante wählen, erhalten sie 14 Mal im Jahr 1.700 Euro netto plus eine Aufwandsentschädigung von 550 Euro pro Kind und Monat. Das schaffe jedenfalls eine Besserstellung für die pflegenden Personen, weil sie auch sozialversichert seien, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ).
Gilt auch für Unterbringung junger Flüchtlinge
Im Burgenland werden derzeit 128 Kinder von 87 Pflegepersonen betreut. Weitere 243 Kinder wachsen in diversen Kinder- und Jugendeinrichtungen auf. Durch das Anstellungsmodell soll die Zahl jener, die von Pflegeeltern im Familienverband betreut werden, erhöht werden, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Künftig kann sich auch anstellen lassen, wer einen unbetreuten Flüchtling unter 14 Jahren in Pflege nimmt. Das sei auch in Hinblick auf die Integration ein wichtiger Schritt, „wo wir versuchen, diese Kinder in der schwierigsten Situation ihres Lebens nicht irgendwohin abzuschieben, sondern ihnen eine wohlbehütete Umgebung zu geben“, sagte Doskozil.
Ausbildung wird ausgeweitet
Zur Qualitätssicherung wird die Ausbildung für Pflegeeltern ausgeweitet. Sie müssen 54 Lehreinheiten absolvieren. Für Krisenpflegeeltern wird es eine Zusatzausbildung geben. Sie werden nach dem Auslaufen der Betreuung zudem für sechs weitere Monate angestellt, in denen sie für den Notfall rund um die Uhr zur Krisenpflegebetreuung zur Verfügung stehen sollen.