Die Bilder von den Anschlagsorten in Wien mit Kränzen und Kerzen sind um die Welt gegangen. Das Künstler-Ehepaar Susanne Detrüs und Petrus Habarta rettete die von Passanten in den Wochen nach den Terroranschlägen abgelegten Erinnerungsstücke vor der Entsorgung und zeigte sie im Wiener Stephansdom in einer Installation – Kunstwerk aus Kerzenresten für Terror-Opfer.
In fünf Teile zerbrechender Obelisk
Er sei von dem Projekt hellauf begeistert gewesen, habe sich aber nur gedacht, dass er selbst es in seiner Sprache anders umsetzen würde, sagte Talos Kedl. Der Bildhauer aus Markt Neuhodis griff die Idee auf und entwickelte sie weiter. Es sei eine Skulptur entstanden, in deren Sockel diese Beigaben eingearbeitet seien. Auf dem Sockel stünde ein von ihm gemachter Obelisk, der in fünf Teile zusammenbreche. Jeder dieser Teile steht für einen der fünf Menschen, die beim Anschlag vor einem Jahr getötet wurden.
Temporäres Mahnmal neben der Ruprechtskirche
Am Dienstagabend wird das temporäre Mahnmal enthüllt. Es befindet sich am Anschlagsort im Bermudadreieck, direkt neben der Ruprechtskirche. Um 17.00 findet ein Totengedenken im Stephansdom statt, um 17.50 wird die Pummerin fünf Minuten läuten. Um 20.00 Uhr werde Dompfarrer Toni Faber das Gedenk-Mahnmal segnen und anschließend gebe es eine kurze Rede, so Kedl. Mit dem Mahnmal will der Bildhauer ausdrücken, dass es eine lebenswerte Gesellschaft nur mit Menschenliebe, Respekt und Gemeinsamkeit geben kann. Die Künstler verwirklichten die Skulptur ohne Förderungen.