Gerhard Milletich
APA/Barbara Gindl
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Sport

Milletich ist neuer ÖFB-Präsident

Österreichs Fußball-Bund hat einen neuen Chef und der kommt aus dem Burgenland. Gerhard Milletich wurde Sonntagmittag bei der ordentlichen Bundeshautversammlung zum ÖFB-Präsidenten gewählt.

Bereits im September wurde Gerhard Milletich für den sportpolitisch einflussreichen Posten als ÖFB-Präsident nominiert. Am Sonntag erhielt der 65-jährige Burgenländer elf von 13 möglichen Stimmen. Die Landesverbandspräsidenten aus Salzburg und Tirol stimmten gegen Milletich. Alle anderen Stimmbereichtigten stärkten dem ehemaligen Obmann des SC/ESV Parndorf den Rücken. Damit sitzt erstmals ein Burgenländer am Chefposten des ÖFB.

„Es ist wirklich für mich eine große Ehre. Ich hoffe, dass ich die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen kann. Ihr wisst, ich habe große Erfahrung im Bereich von Fußball. Ich bin in der Wirtschaft tätig, bin Unternehmer. Ich glaube, dass ich diese Verbindung von Wirtschaft und Fußball gut kombinieren kann“, sagte Milletich in seiner ersten Reaktion.

Leo Windtner, Gerhard Milletich
ORF
Der neue ÖFB-Präsident Gerhard Milletich mit seinem Vorgänger Leo Windtner (links)

Foda bleibt vorerst

Die ersten Glückwünsche nahm Milletich entgegen – danach gratulierte er seinem Vorgänger Leo Windtner, der nach mehr als zwölf Jahren als ÖFB-Präsident den Stuhl räumte und in Velden einstimmig zum Ehrenpräsidenten des ÖFB ernannt wurde. „Ich weiß, welchen Einsatz er gebracht hat. Er hat seine Sache gut gemacht“, so Milletich. Der neue ÖFB-Präsident meinte, es werde schwer werden, in diese Fußstapfen zu treten. Als Milletichs Vizepräsidenten fungieren künftig Johann Gartner (Landesverband Niederösterreich), Josef Geisler (Tirol), Gerhard Götschhofer (Oberösterreich) und Philip Thonhauser (Bundesliga-Aufsichtsrats-Vorsitzender).

Die wichtigsten Themen in näherer Zukunft sind für Milletich die Umsetzung des geplanten Projekts eines neuen ÖFB-Trainingszentrums sowie die Frage, wie es auf der Position des Teamchefs für das Herrennationalteam weitergeht. Eines stellte der neue Präsident gleich einmal klar – Teamchef Franco Foda bleibt – zumindest vorerst. „Die Zeit habe ich genützt – diese fünf Wochen – um sagen zu können, dass wir sicher den kommenden Lehrgang mit Franco Foda bestreiten werden. Ich habe am Mittwoch ein Meeting einberufen, wo wir grundsätzlich über die Vorgehensweise, was den Teamchef betrifft, sprechen werden“, so Milletich.

Gerhard Milletich
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Gerhard Milletich bei seiner Antrittsrede

Neuer BFV-Präsident wird am Montag bestimmt

Als Präsident des burgenländischen Fußballverbandes kann Gerhard Miletich nun nicht mehr weiterarbeiten. Der BFV wird am Montag einen Nachfolger für Milletich bestimmen. Milletich fungierte seit 2012 als Präsident des Burgenländischen Verbandes und stand 27 Jahre lang als Obmann an der Spitze des SC/ESV Parndorf. Hauptberuflich führt Milletich als Miteigentümer die Geschäfte des Bohmann Verlags, eines der größten Verlagshäuser in Österreich. Er ist verheiratet, seine Tochter ist mittlerweile intensiv in die operative Leitung des Unternehmens eingebunden.