Julian Schmidt
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Politik

KPÖ Burgenland: Graz als Vorbild

In Graz deuten alle Zeichen auf eine Koalition von KPÖ, SPÖ und Grünen hin. Der Wahlerfolg der KPÖ vor zwei Wochen sorgte auch für Kritik, weil weltweit noch immer viele Menschen unter kommunistischen Regimen leiden. Die Grazer KPÖ punktete jedoch mit ihrer sozialen Politik. Das nimmt sich die burgenländische KPÖ zum Vorbild.

Mit 28,84 Prozent wurde die KPÖ die stimmenstärkste Partei bei der Grazer Gemeinderatswahl, und holte sich damit wohl auch den Bürgermeistersessel in der zweitgrößten Stadt Österreichs – mehr dazu in Wahlkarten ändern nichts: KPÖ auf Platz eins.

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Die Freude über den Wahlerfolg war auch beim 30-jährigen Julian Schmidt aus Steinberg-Dörfl groß. Er blickt dennoch etwas wehmütig nach Graz. „Im Burgenland würden wir uns natürlich freuen, wenn wir solche Bilder hätten. Aber es sind ganz andere Voraussetzungen, unter denen wir hier arbeiten. Die Strukturen in Graz sind ganz andere. Die sind auch gewachsen durch die lange Präsenz, sowohl im Landtag als auch im Gemeinderat“, so Schmidt.

Gebürtige Oberwarterin im Grazer Gemeinderat

Fünfzehn Sitze hat die KPÖ im Grazer Gemeinderat, einen davon bekommt die gebürtige Oberwarterin Miriam Herlicksa. Im Nationalratswahlkampf war sie noch an der Seite von Julian Schmidt im Burgenland unterwegs, mittlerweile engagiert sie sich in Graz. Die steirische Landeshauptstadt ist für viele Burgenländerinnen und Burgenländer eine Art zweites zuhause. Mehr als 1.000 Menschen pendeln zur Arbeit in die steirische Landeshauptstadt – mehr als 700 studieren dort. Viele aus dem Südburgenland.

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„Wenn es schon diesen großen Erfolg gibt, wenn die KPÖ jetzt in den Medien ist, wenn die KPÖ jetzt die Aufmerksamkeit bekommt – natürlich will man das jetzt nutzen und gerade das Südburgenland ist prädestiniert das dort zu nutzen. Hoffentlich werden wir dann auf absehbarer Zeit nicht ähnliche, aber ähnlich respektable Erfolge einfahren können“, so Schmidt.

Ziele für die Gemeinderatswahlen

Für die Gemeinderatswahlen im Herbst 2022 bringt sich die KPÖ bereits in Stellung: „Fixiert ist noch nichts. Es wird vieles ins Auge gefasst, aber wir haben noch nichts Konkretes. Unsere Ziele sind natürlich, dass wir unsere Strukturen konsolidieren, ausbauen, dass wir verstärkte Präsenz zeigen, dass wir bekannter werden, dass wir mehr Aktivistinnen dazugewinnen und dass wir generell zu einer Kraft werden, mit der man rechnen muss“, so Schmidt. Das Vorbild der burgenländischen KPÖ ist jedenfalls Graz.