Aktuell wird in Dobersdorf (Bezirk Jennersdorf) eine neue Messstelle zur Überwachung der Tiefengrundwässer errichtet. Fachlich beaufsichtigt werden die Arbeiten vom Amtssachverständigen für Wasserwirtschaft vom Amt der Burgenländischen Landesregierung, Kurt Friedl. Das derzeit in Umsetzung befindliche Messstellennetz diene der Dokumentation der Nachhaltigkeit der Nutzung der Tiefengrundwässer. Es gehe darum, zu dokumentieren, dass nicht mehr Wasser entnommen werde als neu gebildet werde.

Grundwassersee unter steirisch-pannonischem Becken
Fünf dieser Messstellen sind bereits in Betrieb. Jetzt kommen fünf weitere dazu: nämlich in Oberwart, Schachendorf, Rauchwart, Deutsch Kaltenbrunn und Dobersdorf. Unter dem steirisch-pannonischen Becken gibt es nämlich ein großes Tiefengrundwasser-Vorkommen, das teilweise bereits genutzt werde, so Friedl.

Für eine gesicherte Trinkwasserversorgung des Südburgenlandes und auch für die Bereiche Tourismus und Gewerbe setze man seit den 1990er-Jahren vermehrt auf Tiefengrundwässer. Ohne dieses Wasser würde es im Sommer oder zu Verbrauchsspitzen zu Engpässen kommen und die Hochbehälter würden möglicherweise leer bleiben, so Friedl.

Eiserne Reserve für Katastrophenfall
Für die Überwachungsmesssonden wird je nach Standort zwischen 80 und 150 Meter in die Tiefe gebohrt. Tiefengrundwässer sind einige 100 bis zu einige 1.000 Jahre alt und sind die eiserne Reserve für den Katastrophenfall. Behörde und Fachabteilung legten ein großes Augenmerk darauf, dass der Einsatz sparsam erfolge, so Friedl. Man müsse sich auch vor Augen halten, dass Tiefengrundwässer für atomare Notfälle zurückgehalten würden. Die neuen Messstellen kosten 750.000 Euro, finanziert werden sie vom Bund und den Bundesländern Burgenland und Steiermark.