Die angekündigte Arbeitsmarktreform begrüßt der burgenländische IV-Präsident, da alles unternommen werden müsse, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen, wie er im Interview mit der Austria Presse Agentur (APA) sagte. Wenn man Arbeitslose motivieren könne, für das Geld, das sie vom Arbeitsmarktservice (AMS) bekommen, einen Job anzunehmen, sei dies ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Im von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) forcierten Mindestlohn in Höhe von 1.700 Euro netto sieht Gerger hingegen keine Lösung, denn dies könne sich die Wirtschaft nicht leisten und das Aushandeln von Löhnen sei Aufgabe der Sozialpartner. Viel eher bräuchte es eine Steuer- und Abgabenreform, um die Unternehmer und Arbeitnehmer zu entlasten. Gerger kritisierte, dass die Betriebe die Mitarbeiter gut qualifizieren, diese dann aber von landesnahen Unternehmen abgeworben werden.
Gegen CoV-Impfpflicht
Eine Impfpflicht lehnt Gerger ab: „Schon jetzt gibt es eine Spaltung in der Gesellschaft, man darf nicht verurteilen und die Spaltung vorantreiben.“ Er spricht sich hingegen für die Motivation der Impf-Skeptiker aus, um die Impfquote zu heben, und begrüßt Maßnahmen wie die vom Land kürzlich vorgestellte Impf-Lotterie. Dadurch würden ein paar weitere Impfwillige gewonnen, der IV-Präsident appelliert aber an die Eigenverantwortung: „Jeder sollte so viel Verantwortungsbewusstsein haben.“
Forschung vorantreiben
Was die Forschungsquote betrifft, trage das Burgenland seit Jahren „die rote Laterne“. Die Kooperation von Forschungseinrichtungen und Industrie müsse forciert werden und es müsse gelingen, junge Menschen im Land zu behalten, so Gerger.
Zum Jubiläum der IV Burgenland zeigte sich Gerger optimistisch, zumal es im Burgenland „wunderbare Unternehmen“ gebe. Natürlich gebe es Bereiche, „in denen wir den Druck auf die Politik erhöhen müssen“, insgesamt sieht er die Entwicklung aber positiv. Gefeiert werden „40 Jahre IV Burgenland“ am 29. September in Eisenstadt.