Sieht man von einzelnen Wiener Gemeindebezirken ab, dann liegt die Gemeinde mit dem höchsten Anteil an Volksschülern, die eine andere Sprache als Deutsch als Erstsprache angegeben haben, im Burgenland: In Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) sind es laut Studie 78,5 Prozent. Ausschlaggebend dafür sei die Nähe zur Slowakei, erklärte Bürgermeister Johannes Hornek (ÖVP). Fast die Hälfte der Einwohner in der Gemeinde stammt aus der Slowakei, darunter sind viele junge Familien mit Kindern. In Kindergarten und Schule habe man daher bereits vor Jahren Deutschförderklassen eingerichtet, so Hornek.
Hoher Anteil auch in mehrsprachigen Gemeinden
Hoch ist der Anteil oft auch in mehrsprachigen Gemeinden. In Großwarasdorf zum Beispiel haben 69 Prozent der Volksschülerinnen und Volksschüler nicht Deutsch als erste Umgangssprache genannt. Der Förderbedarf in solchen Fällen sei allerdings deutlich geringer als bei Kindern aus Zuwandererfamilien.
Mehr Maßnahmen gefordert
Österreichweit brauche es aber zusätzliche Anstrengungen und Maßnahmen, um die Unterschiede im sprachlichen Bereich auszugleichen, hieß es vom Institut für Germanistik der Uni Wien. Es benötige mehr Spielraum für Schulen bei der Gestaltung der Deutschförderklassen und auch zusätzliche Sprachförderzentren in allen Bundesländern. An rund 100 österreichischen Schulen startet noch im Herbst ein Pilotprojekt. Ein „Sozialindex“ soll hier ausschlaggebend für die Maßnahmen an den Schulen sein.