RObert Hergovich und Julia Herr bei einer Pressekonferenz
ORF/Fabian Schneider
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Politik

SPÖ will „Biowende“ auch im Bund

2020 ist vom Land Burgenland ein gesetzlicher Mindestanteil an Bio-Essen in Kindergärten und Volksschulen festgelegt worden. Dieser Weg soll künftig auch österreichweit umgesetzt werden, fordert die SPÖ. Ein entsprechender Antrag der SPÖ im Nationalrat wurde bereits eingebracht.

Bis 2024 soll der Anteil von Bio-Essen in burgenländischen Kindergärten und Schulen bei 100 Prozent liegen, das Etappenziel von 50 Prozent sei Ende des Jahres bereits erreicht, sagte SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. „Es gibt noch die eine oder andere Schule, die noch Potenzial hat. Aber der Großteil hat bereits diese Quote überfüllt – also deutlich mehr als 50 Prozent – und es geht in Richtung 60 bis 70 Prozent in vielen Gemeinden. Und was das ambitionierte Ziel 2024 100 Prozent zu erhalten angeht – da sind wir sehr optimistisch“, so Hergovich.

Auch höhere Schulen sollen eingebunden werden

Bislang beschränken sich die vorgegebenen Quoten auf Bildungseinrichtungen, die im Kompetenzbereich des Landes liegen, also auf Kindergärten, Volksschulen, Mittelschulen und Polytechnische Schulen. Umgesetzt werden soll das Vorhaben auf lange Sicht aber auch in höheren Schulen wie Gymnasien, HAK und HTL, für die der Bund zuständig ist. Die SPÖ hat daher im Nationalrat einen Antrag eingebracht, der einen ähnlichen Plan vorsieht, wie im Burgenland. Dafür sollen auch auf Bundesebene Quoten definiert werden, um das Ziel von 100 Prozent Bio-Essen an Österreichs Schulen langfristig zu erreichen, sagte Nationalrätin Julia Herr (SPÖ).

„Das kann nicht zu viel verlangt sein“

“Wir sehen jetzt im Burgenland, es wirkt, es gibt die Instrumente, wir können sie verwenden und sie funktionieren. So kann eben sichergestellt werden, dass die Schulen ihren Vorbildcharakter, den sie ja haben sollten, erfüllen, dass Schülerinnen und Schüler ein gesundes Mittagessen bekommen, dass wir das Klima schützen, aber auch regionale Landwirte und Landwirtinnen unterstützen. Das kann nicht zu viel verlangt sein, das ist im Burgenland jetzt möglich und hoffentlich auch bald in ganz Österreich", so Herr. Noch im Herbst dieses Jahres soll der Antrag im Parlament an der Tagesordnung stehen.

ÖVP sieht „SPÖ-Biowahn“

Kritik an den Plänen der SPÖ kommt von der ÖVP. Die Erfüllung der 100 Prozent Bio-Quote sei über das Jahr mit Lebensmitteln aus der Region fast nicht möglich, kritisiert ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif. Um die Speisenvielfalt zu erhalten, müsse auch aus dem Ausland zugekauft werden. Laschober-Luif spricht von einem „Biowahn“ der SPÖ und fordert den Stopp desselben.