Ausgrabungen Müllendorf
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Chronik

Müllendorf: Erneut Funde aus Bronzezeit

Im Zuge der Grabungsarbeiten einer neuen Logistikhalle hat das Team der Firma PannArch eine etwa zweieinhalb Hektar große Siedlung aus der Bronzezeit und Teile einer römischen Straße in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) entdeckt.

Geschichte und Zukunft liegen in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) eng beieinander. Bevor ein Logistikzentrum entsteht, wird noch tief in der Vergangenheit gegraben. „Im Zuge der Baumaßnahmen für die neue Logistikhalle sind wir verständigt worden, dass wir bei den Erdarbeiten dabei sind und wir haben unter dem Humus, unter einer sehr dicken Humusschicht, eine bronzezeitliche Siedlung entdeckt“, so Sarah Putz, Archäologin PannArch.

3.500 Jahre alte Siedlung entdeckt

Diese etwa 3.500 Jahre alte Siedlung wurde damals auf Pfosten gesetzt und ist mittlerweile durch Pfostengruben erkennbar. Ausreichend Wasser und fruchtbarer Boden führten dazu, dass Müllendorf in der Bronzezeit dicht besiedelt war. Neben Gegenständen wie zum Beispiel einem Dolch, einem Armreifen, und einer Pfeilspitze, geben Keramikscheiben über die damalige Zeit Auskunft. „Anhand dieser Scherben kann man die Siedlung in die Bronzezeit datieren, Keramik ist sehr typisch und verändert sich im Laufe der Zeit in den Formen und in der Machart und anhand dieser Scherben kann man eben festmachen aus welcher Periode die Fundstücke stammen“, Gregor Schönpflug, Archäologe PannArch.

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Auch römische Straße entdeckt

Neben der Siedlung aus der Bronzezeit haben die Archäologen auch jüngere Funde entdeckt. Durch das Gebiet geht auch eine römische Straße durch, die ist aber 1.500 Jahre jünger, das heißt in der Zeit zwischen dem ersten und vierten Jahrhundert verwendet worden, und führt am römischen Ort Müllendorf vorbei und wohl in Richtung Wien.

Die Archäologen Sarah Putz und Gregor Schönpflug, die die Grabungsfirma PannArch leiten, werden von tatkräftigen Studenten unterstützt. „Grundsätzlich denkt man sich schon: ‚Ich bin jetzt der erste Mensch, seit soundsovielen tausend Jahren, der das in der Hand hat.‘ Das hat jetzt Jahrtausende niemand gesehen, für den Menschen war das damals vielleicht Abfall, aber für uns ist es eigentlich ein kleiner Schatz, eine kleine Besonderheit“, so Nicolas Loy, Archäologie-Student.