Arbeiter an Bau
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Wirtschaft

OSG kann Teuerungen am Bau abfedern

Die Bauwirtschaft erlebt turbulente Zeiten: Einerseits sind die Auftragsbücher voll, andererseits steigen Grundstücks- und Rohstoffpreise – zum Teil exorbitant. Die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft OSG setzt Eigenmittel ein und kann so die Preissteigerungen abfangen und die Mieten niedrig halten.

Die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft OSG hat im Vorjahr trotz Coronavirus-Krise positiv bilanziert. Das Bauvolumen stieg von 140 auf 162 Millionen Euro und auch für das erste Halbjahr 2021 sehen die Zahlen gut aus, sagte OSG-Vorstandsobmann Alfred Kollar bei einer Pressekonferenz am Freitag in Oberwart. Probleme machen die Lieferengpässe und lange Wartezeiten. Derzeit müsse man etwa auf Fensterlieferungen 16 bis 18 Wochen warten, so Kollar. Das bedeute eine Bauverzögerung von zwei bis drei Monate.

Bau-Innungsmeister Bernhard Breser und OSG-Vorstandsobmann Alfred Kollar
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Bau-Innungsmeister Bernhard Breser und OSG-Vorstandsobmann Alfred Kollar zogen Bilanz über die Lage am Bau

Mieten werden nicht erhöht

Die Siedlungsgenossenschaften, aber auch die privaten Hausbauer sind auch mit starken Preissteigerungen konfrontiert. Sie verteuern ein Bauprojekt im Schnitt um rund zehn Prozent. Die Preissteigerungen würden nicht auf die Endkunden der OSG betonte Kollar. Die OSG fange Preissteigerungen durch Eigenmittel auf. „Da bedeutet, dass wir weiterhin Mieten gewährleisten können, die unter sechs Euro netto am Quadratmeter liegen, teilweise weit unter sechs Euro“, so Kollar.

Umdenken erfordert

Die Preissteigerungen zwingen die Bauwirtschaft, Planungen anzupassen und den Einsatz von Baustoffen zu hinterfragen, sagte der Innungsmeister des Baumeistergewerbes, Bernhard Breser. Ziegel könnten durchaus stärker sein. „Den Schaumstoff könnten wir durch diese Wandverstärkung eigentlich komplett verbannen und könnten wieder einen herkömmlichen Kalkzement-Putz machen“, so Breser.

Ziegel
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Stärke Ziegel bedeuten weniger Dämmung

Breser und Kollar glauben, dass sich die Preissituation in einem halben Jahr auf hohem Niveau stabilisieren wird. Billiger dürften die Baustoffe allerdings nicht werden. Die öffentlichen Mittel, konkret die Wohnbauförderung, zu erhöhen, wäre keine gute Idee, das würde die Preisralley nur noch weiter anheizen, sagte Kollar.