„Wir wollen den Hunger an die große Glocke hängen und auf diese traurige Situation aufmerksam machen“, so Caritas-Burgenland-Direktorin Melanie Balaskovics und der designierte Generalvikar Michael Wüger. Das Leid, das durch Hunger ausgelöst werde, sei unermesslich. Weltweit leide jeder neunte Mensch an Hunger und die Zahl steige weiter an.
Besonders in Afrika habe sich die Situation verschlimmert. Vor allem in Ländern südlich der Sahara, wie im Südsudan und in der DR Kongo. Durch den Klimawandel hervorgerufene Konflikte und Naturkatastrophen wie Dürre, Heuschreckenplagen oder Hochwasser verschärfen den Hunger. Zudem wirke die Coronavirus-Pandemie als Brandbeschleuniger und verschärfe die Ernährungssituation, heißt es von der Caritas.
Jede Spende zählt
Das Glockenläuten soll ein Zeichen der Solidarität mit den Hungernden sein und ein Appell, nicht länger zuzusehen. „Als Caritas wollen wir nicht einfach zusehen, wie Menschen Tag für Tag um ihr Leben bangen müssen. Gemeinsam müssen wir jetzt handeln, um die schlimmste Not einzudämmen“, so Balaskovics. „Das Läuten der Kirchenglocken soll uns hörbar an das weltweite Sterben erinnern und auch daran, dass derzeit unerträglich viele Menschen am Hunger leiden“, so Wüger. Mit Spenden soll das Leid gelindert werden.
Immer noch zählen die Sonntagsmessen coronavirusbedingt weniger Besucher und Besucherinnen. Ein Großteil der Spenden von Kirchensammlungen falle für die Caritas daher weg. Aktionen wie „Glocken gegen Hunger“ seien damit wichtiger denn je, so Balakovics.
Hilfe an Ort und Stelle
In der DR Kongo hilft die Caritas Burgenland an Ort und Stelle. In den Armenvierteln der Hauptstadt werden zum Beispiel jährlich um die 2.000 unterernährte Babys im Ernährungszentrum wieder aufgepäppelt und vor dem Verhungern oder den langfristigen Folgeschäden des Hungers gerettet. In abgeschiedenen ländlichen Dörfern erhalten Menschen Hilfe in den Caritas-Landwirtschaftsprojekten. So ist es zum Beispiel gelungen, besseres Saatgut anzubauen, den teuren Kunstdünger durch natürliche und bodenschonende Kompostierung zu ersetzen und mit dem Bau von Speichern eine bessere und längere Lagerung zu ermöglichen.