Erntehelfer arbeiten auf dem Feld
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Landwirtschaft

ÖGB klärt Erntehelfer über Rechte auf

Der ÖGB führt jetzt wieder seine Beratungs- und Informationsaktion für Erntehelferinnen und -helfer durch. Dabei gehen die Gewerkschaftsfunktionäre auf die Felder und klären die Arbeiterinnen und Arbeiter über die arbeitsrechtlichen Bestimmungen und die ihnen zustehenden Leistungen auf.

Aktuell weisen die ÖGB-Funktionäre etwa auf den gestiegenen Mindestlohn für Erntehelferinnen und -helfer hin. Lag er im Vorjahr noch bei 1.344 Euro, sind es heuer 1.500 Euro brutto. Allerdings gebe es nicht selten Fälle, wo weit weniger als dieser Mindestlohn bezahlt wird, sagte Berthold Dallos vom ÖGB: „Da versuchen wir die Arbeitnehmerinnen zu informieren, worauf sie achten müssen, dass sie ihre Arbeitszeiten immer aufschreiben müssen. Überhaupt sagen wir ihnen, was sie verdienen müssen. Oft treffen wir auf Grenzpendler aus Ungarn, die ihren Lohn in Forint vereinbart bekommen und ausbezahlt wird der Lohn dann in Euro und sie wissen dann nicht ganz genau, wie viel sie eigentlich bekommen müssen am Ende des Monats“.

ÖGB: Landwirte nicht immer kooperativ

Die Erntehelfer kommen zumeist aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Der ÖGB informiert sie im Rahmen des Projektes „Soziales Burgenland“ auf den Feldern in ungarischer und bulgarischer Sprache. Dabei komme es immer wieder vor, dass Landwirte versuchten die Arbeit der Gewerkschafter zu stören, erzählte Dallos. Wenn die Bauern anwesend seien, versuchten sie oft, die Gewerkschaftler davon abzuhalten, auf das Feld zu gehen, obwohl man als Gewerkschaft das Recht dazu habe. „Aber noch schlimmer ist es, dass wir bei den Dienstnehmern merken, dass sie sich dann nicht trauen Fragen zu stellen oder mit uns zu reden“, so Dallos.

ÖGB: Erntehelfer kennen ihre Rechte kaum

Die Arbeiterinnen und Arbeiter wüssten meist sehr wenig über ihre Rechte Bescheid, wie sich an den am häufigsten gestellten Fragen zeige, sagte Dallos: „Wie viel Lohn muss ich erhalten? Kann ich in Krankenstand gehen oder ist das unbezahlt? Das Gleiche mit Urlaub oder wie ist das mit österreichischen Feiertagen? Gilt das nur für Österreicher oder gilt es auch für uns?“ Antworten auf diese Fragen will der ÖGB bei der Aktion „Soziales Burgenland“ auch in den kommenden Wochen im Nord- und Südburgenland geben, so Dallos.