Die Familie Rosenberger betrieb bis 1938 eine Gemischtwarenhandlung in Eltendorf. Vor den Nazis mussten sie in die USA flüchten, ihr Haus wurde enteignet. In New York traf die Familie auf Rosa Decker, die ebenfalls aus Eltendorf stammte. Als die Rosenbergers nach dem Krieg ihr enteignetes Haus zurückbekamen, verkauften sie es an Rosa Decker. Diese starb aber in den USA, das Haus wurde an ihren Neffen Frank vererbt.

Frank Decker: „Wir müssen wachsam sein“
Frank Decker und seine Familie haben nun anlässlich „100 Jahre Burgenland“ eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Familie Rosenberger an ihrem Haus angebracht: „Wir wollen durch dieses Erinnern zeigen, dass wir wachsam sein müssen. Warum ist diese Wachsamkeit so wichtig? Weil das Böse immer ganz banal beginnt. Das wissen wir auch aus dem kleinen und privaten Bereich. Das Böse ist immer anzüglich. Es gibt die anzügliche Banalität des Bösen. Und das passiert in Gesellschaften immer wieder, deswegen muss man aufpassen und wachsam sein“, sagt Frank Decker.
„Bleiben wir doch tolerant, egal woher wir kommen. Wir können ja nichts dafür, woher wir kommen, aus welchem Stand wird kommen. Es ist schon wichtig, dass wir uns alle auf der Erde als Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern sehen“, ergänzt Maria Decker. Die Familie ist nun auf der Suche nach Angehörigen der Familie Rosenberger. Bislang verliefen die Bemühungen aber ohne Erfolg, da es tausende Menschen in den USA mit dem Namen Rosenberger gibt und viele davon Nachfahren vertriebener Juden sind.