Impfdosis wird mit Spritze aufgezogen
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Coronavirus

Experte für baldige CoV-Kinderimpfung

Die EMA will am Freitag über die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf entscheiden. Das Nationale Impfgremium (NIG) dürfte dann einer entsprechenden Empfehlung folgen. Es sei wichtig, dass auch Kinder durch eine CoV-Impfung geschützt werden, sagt der burgenländische Kinderarzt und NIG-Mitglied Albrecht Prieler.

„Auch wenn es nach den bisherigen Daten so aussieht, als ob Covid-19 bei Kindern meist milder verläuft, bleibt ein Restrisiko für einen schweren Verlauf“, betonte Prieler. Auch die Infektiosität sei vermutlich geringer als bei Erwachsenen, dennoch dürfe sie nicht unterschätzt werden. „Ohne die Kinder zu impfen, wird es auch nie möglich sein, eine Herdenimmunität zu erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein geimpfter Jugendlicher andere im Freundes- oder Familienkreis ansteckt, ist deutlich vermindert“, so der Impfreferent der Ärztekammer Burgenland.

„Wichtig ist, dass wir, wenn entsprechende Daten für Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen, rasch auch Jugendliche und Kinder impfen können. Günstig wäre noch vor Schulbeginn im Herbst, denn geimpfte Jugendliche und Kinder können nach einem K1-Kontakt weiter die Schule besuchen. Nur so werden wir diese Pandemie endgültig in den Griff bekommen“, betonte Prieler.

Alter wird sukzessive herabgesetzt

Die Hersteller, die bereits zugelassene Covid-19-Impfstoffe haben, sind nun dabei, das Alter der Probanden in den Studien sukzessive zu senken. Von Biontech und Pfizer wurde eine Zulassung für Zwölf- bis 15-Jährige bei der EMA beantragt, schon jetzt darf ab 16 Jahren mit dem Impfstoff geimpft werden.

Moderna hat eine Studie mit Teenagern zwischen zwölf und 17 Jahren abgeschlossen, erste Ergebnisse zeigen eine sehr gute Wirksamkeit. Die europäische Zulassung für diese Gruppe wird voraussichtlich im Juni beantragt. Eine Phase-III-Studie mit Kindern zwischen sechs Monaten und zwölf Jahren hat Moderna ebenfalls gestartet, eine andere mit Kindern ähnlichen Alters läuft bei Biontech und Pfizer.

AstraZeneca und die Universität Oxford haben ebenfalls eine Studie bei Kindern und Jugendlichen für ihren gemeinsamen Impfstoff initiiert. Die Studienteilnehmer sind zwischen sechs und 17 Jahre alt. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson ist mit einer Studie bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 im Planungsstadium.