Der harte Lockdown endete im Burgenland am 18. April – zwei Wochen früher als in Niederösterreich und Wien. Die Auswirkungen wurden von Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien in der Modellregion Parndorf und Neusiedl am See wissenschaftlich begleitet. Das Fazit von Hutter: Die Öffnungen hatten praktisch keinen Einfluss auf die Infektionszahlen gehabt. Die Analyse der Daten habe ergeben, dass es durch die Öffnungsschritte zu keiner Erhöhung bei den Infektionsraten kam.
Nur 25 Prozent machten mit
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte ursprünglich eine Beteiligung an der Erhebung von 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung als Ziel ausgegeben – davon war man letztlich aber weit entfernt. Im Durchschnitt haben laut Hutter rund 25 Prozent teilgenommen, ohne Berücksichtigung der Schulen. Dennoch seien die Daten ausreichend, um den Verlauf und die Entwicklung in der Coronakrise darzustellen, weil die 25 Prozent einen guten Querschnitt der Bevölkerung darstellen, so der Umweltmediziner.

Zu Ende ist das Projekt noch nicht. Nun werde beobachtet, wie sich die bundesweiten Öffnungen auswirken. Ziel sei es, Erkenntnisse zu sammeln, sagte Hutter. In Zukunft könne man dann differenzierter vorgehen und eine Eindämmung der Pandemie mit möglichst wenigen Begleitschäden vorantreiben.