Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
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Politik

Politologen zu Doskozils Rückzug aus Bundespartei

Nachdem Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag seinen Rückzug aus der Bundespartei bekannt gegeben hat und damit „einen Neustart ermöglichen“ will, bewerten die Politologen Peter Filzmaier und Thomas Hofer diesen Schritt einerseits mit strategischem Kalkül andererseits mit einem möglichen Schaden für die SPÖ.

Für den Politologen Peter Filzmaier ist Doskozils Rückzug aus der Bundes-SPÖ ein politisch kalkulierter Schritt. „Es ist eine Mischung aus strategischem Kalkül, um im Burgenland beliebter zu sein – der starke Mann im Burgenland bleibt Doskozil – und es ist ihm vollkommen egal, wie das Fremdbild über das Burgenland und ihn aussieht, plus es entsteht schon der Eindruck nach Geltungsdrang und persönlicher Gekränktheit“, sagte Filzmaier in der ZIB 2.

Doskozil will „einen Neustart ermöglichen“

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wird beim kommenden Parteitag der SPÖ nicht mehr als stellvertretender Parteiobmann kandidieren.

Hofer: Doskozil nehme Schaden in Kauf

Filzmaiers Kollege Thomas Hofer meinte am Dienstag im Ö1-Morgenjournal, dass Doskozil mit seinem Schritt nicht nur für sich, sondern auch für die Bundespartei einen Schaden in Kauf nehme. Der Konflikt mit SPÖ-Vorsitzender Pamela Rendi-Wagner werde wohl weitergehen.

„Ich glaube nicht, dass sich jetzt Hans Peter Doskozil wirklich von der bundespolitischen Ebene zurückzieht. Er ist Landeshauptmann und bleibt das und wird da weiter sich sicherlich auch zu Wort melden, auch kritisch. Was wirklich das Problem ist aktuell an der Geschichte, ist die Art und Weise wie er das gemacht hat. Ich glaube, er hat durchaus relevante Inhalte angesprochen in diesem Schreiben. Aber dieses Schreiben ist auch so was wie, quasi politisch gesprochen, das papiergewordene Oxymoron – das heißt ein Widerspruch in sich. Er unterschreibt das in Freundschaft und es ist alles andere als freundschaftlich gemeint. Er sagt, er will für Ruhe sorgen und erreicht natürlich ganz bewusst damit auch das Gegenteil“, so Hofer – mehr dazu in oe1.ORF.at