Die Nase läuft, der Hals kratzt – diese Gefühle kennt wohl jeder. Ein grippaler Infekt kündigt sich an – man fühlt sich schlapp und muss sich beim Arbeitgeber krank melden. Während der Coronavirus-Pandemie passiert das viel seltener – zeigt der Blick auf die Zahlen.
Krankenstandsmeldungen im Jahr 2019. Im Winter sind es bis zu 13.000, im Sommer um die 7.000 pro Monat. Im Vergleich dazu das Jahr 2020. Mit Ausbruch der Pandemie und Beginn des ersten Lockdowns im März und April nehmen die Krankenstandsmeldungen deutlich ab. „Das ist geschuldet der Situation, dass sich die Menschen alle die Hände waschen und Abstand halten und auch eine Maske tragen. Das zeigt, was diese Maßnahmen alles an Erkrankungen verhindern können“, so der leitende Arzt der ÖKG Andreas Krauter.
Grippewelle blieb dank Maßnahmen aus
Noch deutlicher wird der Unterschied beim Vergleich einzelner Monate. Im April 2019 gibt es im Burgenland 9.302 Krankmeldungen – ein Jahr später, mitten in der ersten Coronavirus-Welle, sind es 2.683. Ein Minus von rund 70 Prozent. Dieser Trend setzt sich auch heuer fort, weil die Grippewelle ausgeblieben ist und sich viele wegen des Coronavirus ganz einfach nicht zum Arzt trauen.
„Es ist ganz, ganz wichtig, dass auch bei Covid-19 eine Situation entsteht, dass man sich ganz normal untersuchen lässt, wenn man Beschwerden hat, die nicht CoV bedingt sind, sondern irgendwelche anderen Organe betreffen“, sagte Krauter. CoV-Erkrankungen werden nicht als Krankenstandsmeldungen erfasst – sie fallen unter das Epidemiegesetz. Jedenfalls gilt: Maske tragen und Abstand halten schützt – nicht nur vor Corona.