Evangelische Kirche in Pöttelsdorf
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Religion

Neuer Superintendent wird gewählt

Am Samstag wählt die Evangelische Kirche Augsburger Bekenntnis A.B. im Burgenland eine neue Superintendentin oder einen neuen Superintendenten. Zwei Pfarrerinnen und ein Pfarrer stellen sich der Wahl in Oberschützen – unter entsprechenden CoV-Auflagen.

Es ist das Ende einer Ära im Burgenland: Superintendent Manfred Koch geht nach 18 Jahren an der Spitze in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger wird von der Superintendentialversammlung gewählt. In dieser sind Delegierte aller 29 burgenländischen evangelischen Pfarrgemeinden vertreten. Der Wahl stellen sich die Golser Pfarrerin Iris Haidvogel, der Kufsteiner Pfarrer Robert Jonischkeit und die Ruster Pfarrerin Claudia Schörner.

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Iris Haidvogel, Pfarrerin in Gols
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Iris Haidvogel, Pfarrerin in Gols
 Robert Jonischkeit
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Robert Jonischkeit, Pfarrer in Kufstein mit familiären Wurzeln in Oberschützen
Claudia Schörner, Pfarrerin in Rust
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Claudia Schörner, Pfarrerin in Rust

Richtungsweisende Wahl

In einem Brief an die rund 70 Delegierten der Superintendentialversammlung schrieb Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer – sie ist das weltliche Pendant zum Superintendenten Manfred Koch: „Diese Wahl ist über Jahre hinaus bestimmend für die Arbeit in der Diözese, entsprechend wichtig ist sie.“ Um im Amt bestätigt zu werden, ist eine Zweidrittelmehrheit nötig. Schafft niemand diese Hürde, ist ein weiterer Wahlgang erforderlich. Insgesamt sind am Samstag maximal 13 Wahlgänge vorgesehen. Sollte es danach noch immer kein Ergebnis geben, müsste die Wahl sogar neu ausgeschrieben werden.

Amtszeit von zwölf Jahren

Die Amtszeit ist auf zwölf Jahre ausgelegt, nach Ablauf dieser Zeitspanne ist eine neuerliche Wiederwahl möglich. Die evangelische Diözese Burgenland wurde 1924 gegründet. Seither standen fünf Superintendenten und eine Superintendentin an der Spitze der 31.259 Evangelischen in den 29 Pfarrgemeinden.

Superintendent Manfred Koch, Direktor Gottfried Wurm – Wimmer Gymnasium
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Superintendent Manfred Koch mit dem Direktor des Wimmer-Gymnasiums Gottfried Wurm

Vorbereitungen für die Wahl

Im Wimmer-Gymnasium Oberschützen (Bezirk Oberwart) liefen am Freitagnachmittag noch die Vorbereitungen für die Superintendenten-Wahl der Evangelischen Kirche AB. Strenge Coronavirus-Sicherheitsmaßnahmen sollen Infektionen verhindern. Den rund 70 Delegierten sind im Turnsaal Einzelplätze mit zwei Metern Abstand zugewiesen. Alle sollen frisch getestet kommen. Bei Bedarf wird vor Beginn der Sitzung noch getestet.

Superintendent Manfred Koch, Direktor Gottfried Wurm und ihre vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben an alles gedacht. „Die Verpflegung wird so sein, dass auf jedem Tisch ein Glas und Wasser steht und eine Jause. Das Mittagessen wird einzeln verpackt und namentlich gekennzeichnet ausgegeben. Es gibt dann zum Mittagessen draußen Einzeltische, wo man ohne Schutzmaske essen kann“, so Superintendent Koch.

Wimmer Gymnasium, Turnsaal, Wahl, Superintendent
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Die Wahl findet im Turnsaal des Wimmer-Gymnasiums statt

Ruhestand ab Ende August

Koch tritt erst Ende August in den Ruhestand. Eine Verschiebung der Wahl wäre möglich gewesen. „Wir haben das überlegt und erst Anfang der Woche die Entscheidung getroffen, dass wir es nicht verschieben, weil die steigenden Zahlen darauf hindeuten können, dass ein neuer Lockdown kommt. Daher haben wir gesagt, dass die Sicherheitsmaßnahmen noch so sind, dass man es durchführen kann – wenn auch mühsam“, so Koch.

Manfred Koch 2003
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Manfred Koch wurde 2003 zum Superintendenten gewählt

Koch wurde 2003 gewählt

Koch wurde 2003 bereits im ersten Wahlgang gewählt. Er hatte damals einen Gegenkandidaten. Zu den vielfältigen Aufgaben eines Superintendenten gehört unter anderem die Vertretung der Diözese nach außen. In Personalfragen hat er weniger Kompetenzen als ein katholischer Bischof. „Bei uns ist es so, dass die Gemeinden sehr autonom sind, dass heißt, wenn eine Pfarrstelle vakant ist, schreibt die Gemeinde es aus. Die Bewerbungen kommen an die Gemeinde, werden mir dann gemeldet“, so Koch.

Er würde die Bewerbungen dann an den Oberkirchenrat weiterleiten – er könne keinen Pfarrer versetzen, zuteilen oder abwählen- das würde ihm nicht zustehen, erklärte Koch. Wer Manfred Koch nachfolgt, entscheiden die rund 70 Vertreterinnen und Vertreter der 29 evangelischen Gemeinden höchstwahrscheinlich Samstagnachmittag.