Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ)
APA/Robert Jäger
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Commerzialbank

U-Ausschuss: Salamon wehrt sich gegen „Hetzjagd“

Am Mittwochnachmittag ist die Mattersburger Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ) im Commerzialbank-U-Ausschuss befragt worden. Sie sprach von einer „Hetzjagd“ gegen sie. Die Vorwürfe der unrechtmäßigen Geschenkannahme wies sie zurück.

Salamon klagte im U-Ausschuss über persönliche Angriffe in den vergangenen Monaten: „Diese Hetzjagd ist nicht wirklich lustig gewesen.“ Nachdem die ÖVP Burgenland am Mittwoch ihren Rücktritt gefordert hatte, meinte sie weiter: „Und es ist für manche Personen noch nicht aus.“

Ingrid Salamon
ORF
Ingird Slamon im U-Ausschuss

Wegen Anzeige keine Auskünfte zu Geschenken

Salamon gab an, dass sie in der Causa Commerzialbank anonym angezeigt worden sei. Deshalb werde sie „keinerlei Fragen zu Geschenken, VIP-Tickets und Geburtstagen“ beantworten, sagte sie in ihrer einleitenden Stellungnahme. Die Vorwürfe seien aber nicht zutreffend und sie gehe davon aus, dass die Ermittlungen eingestellt würden.

Salamons Anwalt weist Geschenkannahme zurück

Pucher hatte Mittwochvormittag in seiner Befragung erklärt, dass auch Salamon ein Goldplättchen bekommen habe. Zuvor in der schriftlichen Beantwortung der Fragen sagte Pucher, Zitat: „Hat Bgm. Ingrid Salamon Geschenke erhalten? wenn ja, welche und aus welchen Anlass? Antwort: Ja, zu runden Geburtstagen. Blumen und Edelmetallplättchen. Das für ihren 60. Geburtstag vorgesehene Geschenk wurde ihr nicht übergeben.“

Salamon habe auch sämtliche Kosten ihrer Geburtstagsfeier im SVM-Cafe selbst bezahlt, ebenso alle VIP-Karten für die Spiele des SVM, so Pucher weiter in der schriftlichen Beantwortung.

Auch Salamons Anwalt Johannes Zink bekräftige, dass seine Mandantin kein Geschenk von Pucher zu ihrem 60. Geburtstag bekommen habe. „Meine Mandantin hat zum 60er definitiv nichts von Herrn Pucher angenommen“, so der Anwalt.

Salamon: „15. Juli war einer meiner schlimmsten Tage“

Dass sich die Bank in einer „Schieflage“ befindet, habe Salamon von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am 14. Juli um etwa 21.00 Uhr in einem Telefonat erfahren, sagte sie im U-Ausschuss. Selbst da habe sie sich noch nicht vorstellen können, dass es zu einer Schließung kommt. „Man kann mir jetzt unterstellen, dass ich naiv bin, aber die Schieflage ließ nicht die Alarmglocken läuten“, so Salamon. Sie sei lange in der Politik, habe so etwas noch nie erlebt: „Das war für mich nicht klar.“

Von der Schließung habe sie dann am 15. Juli am Vormittag aus den Medien erfahren und selbst davor, in der Früh, hätten Kunden noch vom Bankomat abheben können. Den 15. Juli bezeichnete Salamon als einen ihrer schwersten Tage: „Ich erinnere mich sehr ungern an diesen Tag. Das war wirklich einer meiner schlimmsten Tage als Politikerin.“