Leerer Friseursalon
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Coronavirus

Eintrittstest: Wie der Friseurbesuch abläuft

Ab kommenden Montag dürfen Friseure, und andere körpernahe Betriebe, wie Masseure und Fußpfleger, wieder aufsperren. Man braucht allerdings zusätzlich zur FFP2-Maske auch einen negativen CoV-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Besuche bei Friseuren, Fußpflegern und Masseuren müssen gut geplant werden, denn die Kundinnen und Kunden brauchen ab kommender Woche ein negatives Coronavirus-Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden ist. Sie müssen es zum Beispiel im Friseurgeschäft auf Papier oder digital auf dem Handy vorzeigen. Für Kinder bis zehn Jahre gilt das Testergebnis der Eltern. Wer in den vergangenen sechs Monaten eine Covid-19-Infektion überstanden hat, braucht kein negatives Testergebnis, dafür aber eine ärztliche Bestätigung oder einen Antikörper-Nachweis. Sie müssen auch eine FFP2-Maske tragen.

Auch wenn die Friseure froh sind, wieder aufsperren zu können, begeistert sind sie von der neuen Regelung nicht, sagte Innungsmeister Diethard Mausser. „Wir sind mit der Regelung nicht so ganz glücklich, da wir schon wirklich auch im Vorjahr im März alle Auflagen eingehalten haben und jetzt noch einmal etwas draufbekommen, das verstehe ich nicht ganz. Es ist nicht bekannt, dass irgendwelche Cluster bei Friseuren ausbrechen würden.“

Friseure und Kosmetikstudios sperren wieder auf
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Die Dienstleister selbst müssen die Tests kontrollieren

Sieben gratis Teststationen im Land

Im Land sind für solche Eintrittstests sieben Teststationen eingerichtet worden, wo die Burgenländerinnen und Burgenländer gratis einen Antigen-Schnelltest machen können. Dafür sollte man sich online voranmelden. Auch Ärzte und aktuell elf Apotheken bieten Schnelltests an, dort muss man aber dafür zahlen. Die Tests, die in großen Betrieben stattfinden, werden laut Wirtschaftskammer derzeit noch nicht als Eintrittstests anerkannt. Das soll sich ändern, fordert die Wirtschaftskammer. Aber es gebe dazu noch keine Entscheidung des Gesundheitsministeriums.

Die Teststationen im Burgenland:

  • Gols (Bezirk Neusiedl am See): Jetlhaus
  • Eisenstadt: Technologiezentrum (Eingang TechLab)
  • Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung): Mehrzweckhalle
  • Mattersburg: Bauermühle
  • Neutal (Bezirk Oberpullendorf): Technologiezentrum
  • Oberwart: Informhalle
  • Heiligenkreuz im Lafnitztal (Bezirk Jennersdorf & Bezirk Güssing): Grenzlandhalle

Die Gesundheitsbehörden sollen kontrollieren

Das Interesse der Kunden an einem Friseurtermin sei derzeit noch nicht so stark, wie nach dem Ende des ersten Lockdowns im Frühjahr, so Mausser. „Es ist momentan so, dass es ein wenig verhalten ist, wir führen das darauf zurück, das sich jeder ein wenig koordiniert und schaut, wo muss ich zum Testen hin und dann werde ich einen Termin machen.“ Die Gesundheitsbehörden – also im Burgenland die Bezirkshauptmannschaften – sollen kontrollieren, ob Betriebe und Kunden sich an die Eintrittstestbestimmung halten. Bei der Wirtschaftskammer rechnet man mit stichprobenartigen Kontrollen. Die Testpflicht entfällt laut Ministerium, wenn Friseur oder Fußpflegerin nach Hause kommen – etwa zu älteren Menschen, die nicht mehr mobil sind.

ÖVP fordert Teststraße im Bezirk Güssing

Die ÖVP fordert eine eigene Coronavirus-Testinfrastruktur im Bezirk Güssing. Der Bezirk sei der einzige, in dem sich kein Testzentrum befinde. Ansonsten gibt es in jedem Bezirk eine eigene Teststation, kritisieren Landtagsabgeordneter Walter Temmel, der geschäftsführende ÖVP-Bezirksparteiobmann Bernd Strobl und Güssings Vizebürgermeister Alois Mondschein. Nach verpflichtendem Eintrittstesten für körpernahe Dienstleistungen, sei das dringend notwendig, eine Anfrage an Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) sei bereits gestellt worden. Auch der geschäftsführende ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz fordert, dass die Landesregierung mehr Testkapazitäten und -standorte in den einzelnen Bezirken zur Verfügung stelle.

SPÖ sieht Hürden für ältere Menschen

„Freitesten“ müsse für ältere Menschen einfacher werden, fordert der Präsident des burgenländischen Pensionistenverbandes Helmut Bieler. „Um zum längst überfälligen Friseurbesuch zu kommen oder zur Fußpflege, müsse man sich in einer der sieben burgenländischen Teststraßen testen lassen. Für viele ältere Menschen, die nicht mobil sind oder über kein eigenes Auto verfügen, ist damit fast unmöglich“, so Bieler. Er forder die Bundesregierung auf, die Kosten der Tests auch in allen Apotheken, bei allen niedergelassenen Ärzten und dezentralen Instituten zu übernehmen.