Leere Schulklasse
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Coronavirus

Schulen und Handel dürfen wieder öffnen

Der Lockdown wird gelockert. Dazu hat sich die Regierung am Montag in einer Konferenz mit den Landeshauptleuten entschieden. Die Schulen bieten demnach nach den Semesterferien wieder Präsenzunterricht an und der Handel wird am 8. Februar geöffnet. Das Burgenland forderte auch eine Perspektive für Gastronomie und Tourismus.

Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen dürfen wieder in die Klassen zurückkehren. Volksschulen starten nach den Semesterferien (in Wien und NÖ am 8. Februar, der Rest der Bundesländer eine Woche später) im vollständigen Präsenzunterricht. Höhere Schulstufen werden wieder im Schichtbetrieb in zwei Gruppen unterrichtet (Montag und Dienstag sowie Mittwoch und Donnerstag). Am Freitag bleiben die Schüler weiterhin zu Hause. Zweimal pro Woche wird jeweils getestet.

Friseurbesuch nur mit Test

Der Handel öffnet zwar wieder, es können aber weniger Kunden in die Geschäfte, da pro Person 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen müssen. Zudem gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Die gleichen Regeln sind für Galerien, Museen und Tiergärten vorgesehen. Die Nutzung körpernaher Dienstleistungen wie Friseurbesuche sind zwar wieder möglich, aber nur, wenn ein Test vorgelegt wird, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Burgenland will Perspektiven für Tourismus

„Wir haben gefordert, dass man beispielsweise Tourismus und Gastronomie ab 1. März auch öffnet, weil wir hier auch ein Signal setzen müssen, dass diese Betriebe auch in absehbarer Zeit wieder eine Perspektive haben sollten“, so Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ), der bei den Beratungen dabei war. Dieser Wunsch sei nicht aufgenommen worden und er sei damit relativ alleine dagestanden.

Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ)
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Landesrat Schneemann nach dem Treffen in Wien

Nächtliche Ausgangsbeschränkungen bleiben aufrecht

Ab 8. Februar dürfen einander wieder zwei Haushalte treffen, die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen zwischen 20.00 und 8.00 Uhr bleiben aufrecht. Verschärfungen soll es im Bereich der Strafen bei Verstößen gegen die CoV-Regeln geben sowie bei den Grenzkontrollen.

Das nächste Mal Bilanz zieht die Regierung laut Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in zwei Wochen. Da wird dann über allfällige weitere Lockerungen entschieden oder aber auch reagiert, sollten sich die Zahlen verschlechtern. Sollte wieder ein exponentielles Wachstum eintreten, was laut Kurz ein realistisches Szenario ist, wird wieder verschärft, kündigte der Kanzler an – mehr dazu in Schulen und Handel öffnen wieder (news.ORF.at)

Wirtschaftskammer zeigt sich zufrieden

Die ersten Öffnungsschritte im Handel und bei den körpernahen Dienstleistern seien sowohl psychologisch als auch wirtschaftlich entscheidend für tausende Existenzen, sagte der burgenländische Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth in einer Aussendung. „Die Betriebe, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Menschen im Land bekommen dadurch endlich die schon so dringend notwendige Perspektive für einen Weg aus der Krise“, so Nemeth. Die Regierung habe damit die richtige Balance zwischen gesundheitlichen Notwendigkeiten und wirtschaftlicher Vernunft gewählt.

Austria Sport für Lockerungen für Vereinssport

Sport Austria-Präsident Hans Niessl sagte zu den Öffnungsschritten: „Es ist schade, dass der Vereinssport, insbesondere jener für Kinder und Jugendliche, noch nicht am 8.2. gleichzeitig mit den Schulen geöffnet wird. Über die Schultests hätte man in den Vereinen – gemeinsam mit den sportartenspezifischen Präventionskonzepten – für gleichartige Rahmenbedingungen sorgen können“, so Niessl in einer Aussendung. Sportvereine könnten Teststationen und so ein Teil der Lösung sein, so Niessl weiter.

Scharfe Kritik von Pensionistenverband

Scharfe Kritik an den Lockerungen kam vom Landespräsidenten des Burgenländischen Pensionistenverbandes Helmut Bieler. Um zum längst überfälligen Friseurbesuch zu kommen oder zur Fußpflege, müsse man sich in einer der sieben Burgenländischen Teststraßen testen lassen. Für viele ältere Menschen, die nicht mobil sind oder über kein eigenes Auto verfügen, ist das Testen damit fast unmöglich.

NEOS begrüßen Öffnungsschritte

Die burgenländischen NEOS begrüßen bei den Öffnungsschritten vor allem das Aufsperren der Schulen. „Das war längst überfällig“, so NEOS-Landessprecher Posch. Auch die Öffnung im Handel und Dienstleistungsbereich sehen sie positiv.