Pflegeheim Raiding
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Burgenland impft

Nach zweiter Dosis: Heimbewohner erzählen

In einigen burgenländischen Pflegeheimen haben die ersten Menschen bereits die zweite Teilimpfung gegen das Coronavirus bekommen, zum Beispiel im Pflegeheim Raiding. Dort leben 78 Bewohnerinnen und Bewohner. Die Impfbereitschaft im Heim ist in den letzten Wochen gestiegen.

Im Pflegeheim in Raiding wurden am 27. Dezember die ersten Burgenländerinnen und Burgenländer gegen das Coronavirus geimpft. All jene, die bei den ersten dabei waren, erhielten vergangenen Sonntag bereits die zweite Teilimpfung. Allen gehe es gut, Zwischenfälle hätte es keine gegeben, versicherte der Geschäftsführer Franz Drescher am Samstag.

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Georg Iby und Anna Kohlmann haben schon die zweite Impf-Dosis bekommen

„Wenn es hilft, dann muss man es machen“

Anna Kohlmann und Georg Iby waren die ersten, die im Burgenland die Coronavirus-Schutzimpfung erhalten haben. Sie sind beide 86 Jahre alt, und Bewohner des Pflegezentrums Raiding. Beide haben schon die zweite Teilimpfung bekommen. „Von der Impfung her geht es mir gut“, berichtet Iby. „Ich habe überhaupt nichts gespürt, das ist so etwas Feines, so eine Spritze habe ich noch nie gekriegt, sowas gutes und feines“, erzählt Kohlmann. Sie hätte auch keine Nebenwirkungen gehabt oder etwas gemerkt, nach der Impfung.

Lange überlegt, ob sie sich impfen lassen, haben die beiden Senioren nicht: „Wenn das nicht alle machen, bei der Pandemie und allem, was jetzt ist, dann kann das nicht werden. Weil einer steckt dann den anderen an. Ich weiß nicht, warum sich manche nicht impfen lassen wollen“, so Kohlmann. „Freilich freut man sich. Wenn es hilft, dann muss man es machen“, findet Iby.

Erste Personen erhielten zweite Teilimpfung

Die ersten Menschen, die im Burgenland gegen das Coronavirus geimpft worden sind, waren die Bewohner des Pflegeheims Raiding. Sie haben bereits eine zweite Dosis erhalten.

Bewohner erwarten sich Lockerungen

Von 78 Bewohnerinnen und Bewohnern ließen sich fast alle impfen. Generell nehme die Impfbereitschaft im Heim – vor allem beim Personal – zu. Die Impfung wirke sich auch positiv auf die Stimmung im Haus aus, so Drescher: „Ich glaube, sie erwarten sich jetzt etwas. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich jetzt, glaube ich, sicherer. Das darf derzeit aber nicht Anlass für Lockerungen geben. Natürlich muss es dann aber Anfang März seitens der Behörden entsprechende Möglichkeiten geben, wo wir die Besuchsfrequenzen erhöhen und mehr Nähe zulassen können.“

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Die Impfbereitschaft im Heim ist in den letzten Wochen gestiegen.

Hygiene- und Präventionskonzepte waren wirksam

Derzeit sind keine Lockerungen in Sicht. Besonders in Altenwohn- und Pflegeheimen gelten sehr restriktive Maßnahmen – mehrmaliges Testen der Mitarbeiter pro Woche, FFP2-Masken, Mindestabstände, Kontaktbeschränkungen. So konnte das Coronavirus vom Heim bis jetzt ferngehalten werden, meinte Drescher: „Wir hatten zum Glück noch keinen einzigen Infektionsfall bei den Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Hygiene- und Präventionskonzepte, die erarbeitet wurden, haben hier ihre Wirkung gezeigt.“

Freude auf Wiedersehen mit Umarmung

Jeder Bewohner darf einmal pro Woche einen Angehörigen empfangen. Der größte Wunsch in dieser Pandemie ist deshalb wohl bei vielen gleich, unabhängig vom Alter. „Dass ich alle sehen könnte, mit Umarmen ein bisschen“, freut sich Kohlmann. Auch Georg Iby freut sich auf ein Wiedersehen mit der Familie und auch dort warten schon einige darauf: „Acht Enkelkinder und ich glaube Urenkel auch so viele.“