Im Burgenland leben mehr als 100 bäuerliche Betriebe von Direktvermarktung. Die Umsatzentwicklung ist seit der Coronavirus- Krise sehr unterschiedlich, so Astrid Schranz, die Obfrau des Landesverbandes der bäuerlichen Direktvermarkter. „Einerseits gibt es die Produzenten, die direkt in die Gastronomie liefern, für die hat sich natürlich einiges geändert. Sie können nirgendwohin liefern, es gibt einfach nichts. Dann gibt es wiederum die Direktvermarkter, die einen regionalen Absatz haben, an den Endkonsumenten, und der ist natürlich tendenziell sehr gestiegen, vor allem im Bereich von Grundnahrungsmitteln“, so Schranz.
Kunden setzen auf regionale Produkte
Dazu zählt auch der Betrieb von Reinhard Herbst in Krobotek (Bezirk Jennersdorf). Er züchtet Angus Rinder und macht aus dem Fleisch verschiedene Spezialitäten. Allerdings hat auch er den Lockdown zu spüren bekommen. „Zu Weihnachten, die Platten, die Brötchen, die ganzen Baguettes, das ist alles zurückgegangen, die ganzen Familienfeiern waren im kleinen Rahmen. Das hat man stark gemerkt. Aber natürlich auf der anderen Seite haben wir jetzt sehr viele neue, regionale Produkte und das gefällt den Kunden sehr gut.“
Fehlende Touristen verschlechtern die Lage
Besonders stark bemerkbar machte sich die Coronavirus-Pandemie bisher im Hofladen der Bäuerin Erna Deutsch in Bad Tatzmannsdorf (Bezirk Oberwart). „Durch den Lockdown und durch die ganzen letzten Wochen und Monate, haben wir einen sehr starken Einbruch gehabt, bei uns im Haus – weil einfach unsere Gäste, die Kurgäste, die Urlaubsgäste nicht mehr gekommen sind.“ Aufgeben will Erna Deutsch aber nicht, sie schmiedet neue Pläne und hofft darauf – so wie viele andere Direktvermarkter auch – dass sich die Lage im Laufe des Jahres wieder normalisiert.