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Coronavirus

Kfz-Handel: Minus 27 Prozent

Der burgenländische Autohandel ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie gewaltig ins Schleudern gekommen. So gab es im Vorjahr bei den Kfz-Neuzulassungen ein Minus von fast 27 Prozent. Bundesweit ist es ähnlich gelaufen – eine extrem schwierige Situation für den Kfz-Handel.

Im Autohandel herrscht aufgrund des Lockdowns Stillstand. Im Vorjahr wurden im Burgenland rund 6.800 neue Autos verkauft – so wenige wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. „Die Neuzulassungen im Pkw-Segment sind um fast 27 Prozent zurückgegangen. Das entspricht einem Verkaufsergebnis, wie wir das zuletzt 1987 hatten – also vor 33 Jahren hatten wir dieselben Verkaufszahlen wie 2020. Da sind die Zukunftsaussichten natürlich sehr, sehr schwach“, so der Obmann des Burgenländischen Fahrzeughandels Stefan Kneisz.

Auto, Handel
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Im Autohandel herrscht aufgrund des Lockdowns Stillstand

Rund 60 Markenhändler im Burgenland

Burgenlandweit gibt es rund 60 Markenhändler. Betroffen sind praktisch alle – auch Traditionsbetriebe, wie eine Firma in Eltendorf, die es schon seit fast 90 Jahren gibt. „Im Jahr 2020 haben wir durch den Lockdown über 20 Prozent Neuwagen weniger verkauft. Positiv war, dass wir mehr gebrauchte Wagen verkaufen konnten. Zusätzlich konnten wir auch mehr Elektro-Autos durch die neuen Förderungen verkaufen. Um den Verlust in Punkto Neuwagen ausgleichen zu können, haben wir uns mit E-Bikes erweitert“, so der Eltendorfer Autohändler Udo Boandl.

Man schuf sich damit also ein zweites Standbein. 4,4 Prozent aller verkauften Neuwagen waren im Vorjahr E-Autos, konkret sind das 302 Fahrzeuge. „Das einzige Segment mit Zuwächsen, war das der Elektro-Fahrzeuge – da gehen wir natürlich von einem sehr niedrigen Niveau aus. Bei den SUVs ist der Markt stabil, also jedes dritte neu zugelassene Fahrzeug ist ein SUV“, so Kneisz.

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Die Auslastung der Werkstätten ist durchaus zufriedenstellend

Auslastung in Werkstätten zufriedenstellend

Während der Motor im Autohandel also ins Stottern gekommen ist, ist die Auslastung der Werkstätten durchaus zufriedenstellend. Die Aussichten für das heurige Jahr sind – was den Handel betrifft – nicht gerade die Besten.

„Wichtig wird sein, dass die Schauräume wieder geöffnet werden. Der Handel muss offen halten, um zu verkaufen. Der zweite Punkt ist, dass man abwarten muss, wie sich das mit der NoVA bei den Nutzfahrzeugen entwickelt – da kommt eine neue Steuer auf uns zu. Der dritte Punkt ist, wenn die Coronavirus-Hilfen auslaufen – diese Überbrückungskredite, diese Stundungen, die ja zurückgezahlt werden müssen – geht das Bundesgremium des Fahrzeughandels davon aus, dass 15 bis 20 Prozent der Betriebe in Gefahr gehen, in der Insolvenz zu landen“, sagte Kneisz. Noch hoffen viele Händler aber auf ein Wunder und dass sich der Kfz-Markt vielleicht doch noch zum Positiven wendet.

Dorner: Burgenland soll E-Auto-Vorreiter werden

Die gestiegene Nachfrage nach E-Autos im Burgenland führte Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) auch auf verschiedene Maßnahmen des Landes zurück: Unter anderem gibt es eine Ankaufsförderung für E-Autos und ein öffentliche E-Tankstelle pro Bezirk. Das erklärte Ziel: Das Burgenland soll bis 2030 E-Auto-Vorreiter werden, so Dorner.