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Wirtschaft

AMS: Arbeitslosigkeit massiv gestiegen

Das Arbeitsmarktservice – AMS – Burgenland hat am Mittwoch Bilanz über das Coronavirus-Jahr 2020 gezogen. Die Pandemie, Maßnahmen und Lockdowns haben auch im Burgenland zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, trotzdem gibt es auch gute Nachrichten, hieß es vom AMS.

Der burgenländische Arbeitsmarkt ist im Vergleich zu anderen Bundesländern verhältnismäßig besser durch die Krise gekommen. Mit – im Jahresdurchschnitt – mehr als 105.000 Beschäftigten ist die Beschäftigungsquote heuer um 0,8 Prozent gesunken – der österreichweite Durchschnitt liegt hier bei 2,1 Prozent. Ein ähnliches Bild gibt es bei der Arbeitslosigkeit, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl.

„2020 gab es im Jahresdurchschnitt 11.000 Arbeitslose, Vorgemerkte beim Arbeitsmarktservice. Das Plus hat 30 Prozent betragen – ein gewaltiger Anstieg für uns. Übertroffen wurde das vom Österreichschnitt – hier gab es Bundesländer, die noch wesentlich höhere Anstiege hatten. Der Österreichschnitt waren 36 Prozent“, so Sengstbratl.

Anstiege der Arbeitslosen in allen Bezirken

Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer dazu, liegt der Durchschnittswert bei 12.555 Beschäftigungslosen. Anstiege gab es in allen Bezirken – besonders aber in Jennersdorf, Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung. Die Krise machte sich vor allem in der Baubranche, dem Beherbergungs- und Gastrogewerbe, sowie den Warenerzeugungsbetrieben bemerkbar – hier gab es die meisten Arbeitslosen.

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Heuer stehen dem AMS Burgenland Fördermittel von rund 46 Millionen Euro zur Verfügung.

Wirtschaftswachstumsprognose hinunterkorrigiert

Die Arbeitslosenquote betrug im Burgenland 2020 durchschnittlich 9,4 Prozent – ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kurzarbeitsmittel von mehr als 120 Millionen Euro verhinderten, laut AMS, einen weiteren Anstieg. 3.500 Betriebe wurden im Burgenland unterstützt. Die anfangs gute Wirtschaftswachstumsprognose für das heurige Jahr musste hinunterkorrigiert werden, man bleibt aber optimistisch, sagte Sengstbratl.

„Die jetzt vorliegende Prognose geht von einem Wachstum von 2,2 Prozent aus – und dass wir im dritten Quartal doch wieder Arbeitslosigkeit abbauen können. Wir setzen im ersten Halbjahr immer auf Vermittlung, aber jetzt Schwerpunktmäßig auch auf Qualifizierung – und dann hoffen wir im dritten Quartal wieder voll durchstarten zu können“, so Sengstbratl. Heuer stehen dem AMS Burgenland Fördermittel von rund 46 Millionen Euro zur Verfügung.