Mauswiesel gerettet
Leander Khil
Leander Khil
Chronik

Fast erfroren: Mauswiesel gerettet

Ein Mauswiesel ist am Montag durch das beherzte Eingreifen eines Biologen am Neusiedler See gerettet worden. Es dürfte ins Wasser gefallen und von einer kleinen Schotterinsel nicht mehr weggekommen sein. Schließlich wollte es durch ein Loch in einer Wand flüchten und blieb stecken.

Am Montagnachmittag war der Biologe Leander Khil am Neusiedler See unterwegs um Zwergscharben zu beobachten, als er plötzlich unter dem Steg Geräusche eines Tieres hörte – ein Quietschen, das auf eine Notlage schließen ließ. Bei näherer Betrachtung erkannte er, dass ein Mauswiesel, die kleinste heimische Marderart, mit seinem Kopf im Metall feststeckte, nachdem es versucht hatte, von einer kleinen Schotterinsel im Wasser zu flüchten: „Das Tier fror, war nass und schrie um sein Leben“, so der Biologe im Gespräch mit dem ORF Burgenland: „Wie alle Marder halten Mauswiesel keinen Winterschlaf und sind deshalb auch jetzt in der Kälte auf der Suche nach Nahrung. Dabei hat sich dieses Individuum in diese missliche Lage gebracht.“ Der Biologe berichtete über die tierische Rettungsaktion auf seinem Instagram-Kanal.

Wiesel steckte in Metallwand fest

Das Mauswiesel dürfte ins Wasser gefallen und von einer kleinen Schotterinsel nicht mehr weggekommen sein.

Nasse Rettungsaktion für Mensch und Tier

Mithilfe seines Beobachtungsstativs konnte Khil unter den Steg klettern und die Lage besser einschätzen. Es gelang ihm, das Tier zu fassen und aus seiner misslichen Lage zu befreien. Der Weg zurück auf den Steg ging dann aber auch für den Tierretter doch nur durch das Wasser. Er packte das Wiesel in trockene Tücher und Decken. Doch das Tier bewegte sich kaum mehr. Im Auto versuchte Khil das kleine Kerlchen aufzuwärmen.

Kalt und nass

Das Wiesel zitterte am ganzen Körper

Im Warmen wieder zu Kräften gekommen

Zwei Stunden später, trocken und im Warmen, hatte sich das Mauswiesel von den Strapazen erholt und war wieder fit und aufgeweckt. „Es hat sich nach zwei Stunden in der Wärme und einem Snack – ein hartgekochtes Hühnerei – ausreichend erholt und konnte wieder freigelassen werden, obwohl es sich zwischenzeitlich gar nicht mehr bewegt hatte. Ich habe eigentlich gedacht, dass der Kleine es nicht schaffen wird“, so der Biologe. Mittlerweile tollt das Mauswiesel schon wieder im Seebad Breitenbrunn umher.

Frisch und munter

Nach zwei Stunden in der Wärme und einem hartgekochten Hühnerei hatte sich das Wiesel ausreichend erholt

Kleinstes Raubtier der Welt

Mauswiesel sind übrigens die kleinsten Raubtiere der Welt. Im Burgenland gibt es acht wildlebende Arten aus der Familie der Marder: Fischotter, Steinmarder, Baummarder, Hermelin, Mauswiesel, Waldiltis, Steppeniltis und Dachs. Die größten Marder sind Fischotter und Dachs, der kleinste ist das Mauswiesel. „Im Burgenland sind die Tiere heimisch, dennoch bekommt man sie nicht häufig zu Gesicht.“ Im Gegensatz zum etwas größeren, aber ähnlichen Hermelin, wechseln die meisten Mauswiesel im Winter nicht in ein weißes Fell, sondern bleiben braun gefärbt, erzählte der Biologe: „Sie sind Einzelgänger und standorttreu. Dieses hier lebt im Seebad Breitenbrunn.“