Der Schriftzug Insolvenz steht auf einem Tisch zwischen Scrabble-Buchstaben
APA/dpa-Zentralbild
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Wirtschaft

Weniger Pleiten im Coronavirus-Jahr

Im heurigen Krisenjahr weist die Statistik einen Rückgang bei den Firmen- und Privatinsolvenzen aus. Das liege vor allem an den Coronavirus-Hilfsprogrammen, so der Inkassodienstleister Creditreform.

Im Burgenland gab es heuer sowohl bei den Firmen- als auch bei den Privatinsolvenzen ein Minus von fast 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 116 Firmen im Burgenland wurden heuer insolvent. Zum Vergleich 2019 waren es 184 insolvente Firmen. Die Zahl der Firmenpleiten österreichweit ist auf dem niedrigsten Stand seit den 1990er-Jahren. Besonders paradox: Besonders in der hart getroffenen Tourismusbranche ging die Zahl der Insolvenzen im Jahresvergleich um die Hälfte zurück.

Creditreform rechnet mit Pleitewelle

Einer der Gründe für diesen hohen und unerwarteten Rückgang ist die staatliche Hilfe für die betroffenen Betriebe. Aber wenn diese dann irgendwann aussetzen werde, würden wieder die Gesetze der freien Marktwirtschaft gelten und eine große Pleitewelle sei zu befürchten, hieß es von Creditreform. Der Inkassodienstleister rechnet mit derzeit 50.000 insolvenzgefährdeten Firmen im Land. Auch die deutlich geringere Zahl an Privatkonkursen – 141 waren es heuer im Burgenland, um 82 weniger als 2019 – ist relativ schnell erklärt. Offenbar geben die Menschen in der Krise deutlich weniger aus und sparen mehr.

Commerzialbank größte Firmenpleite

Einen traurigen Rekord in der Statistik verbucht das Burgenland in der Kategorie: Als größte Firmenpleite steht die Commerzialbank Mattersburg mit etwa 700 Millionen Euro Verbindlichkeiten in Österreich ganz oben in der Tabelle.