Die Zahl der Feuerwehreinsätze ist im Burgenland heuer stark gesunken. Landesfeuerwehrdirektor Sven Karner beziffert das Minus mit 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwei Gründe sind dafür laut Karner hauptverantwortlich: Wegen Corona sind deutlich weniger Menschen auf den Straßen unterwegs, es gab daher auch weniger Unfälle. Weiters blieb das Burgenland von Unwetterkatastrophen heuer weitgehend verschont.
Gesunken ist laut Karner aber auch die Zahl der Fortbildungen. „Die Schulungen waren natürlich nur sehr eingeschränkt möglich. Wir haben im Schnitt über 200 Schulungen und Fortbildungen. Heuer konnten bis dato nur 80 Schulungen abgehalten werden“, so Karner. Manche Lehrgänge wurden online abgehalten, die Wettkämpfe wurden abgesagt.
Strikte Hygienemaßnahmen bei den Einsätzen
Bei den Einsätzen sind die Feuerwehrleute aufgefordert, strikte Hygienemaßnahmen umzusetzen: „Wir gehen bei jedem Einsatz davon aus, dass wir mit einer Person in Kontakt kommen, die Corona-positiv ist. Wir schützen uns davor mit FFP2-Masken und Handschuhen“, sagt Stadtfeuerwehrkommandant Kurt Tripamer aus Pinkafeld.
Das Coronavirus trifft die Feuerwehren auch finanziell. Sie müssen einen Teil ihres Budgets mit Spenden abdecken, und die fallen heuer aus. „Wir sind sicher nicht die einzigen, die betroffen sind. Alle ehrenamtlichen Organisationen müssen heuer auf Spendengelder verzichten. Wir gehen normalerweise zwei Mal im Jahr in Pinkafeld sammeln und bekommen eine großartige Unterstützung durch die Bevölkerung. Diese ist leider heuer komplett ausgefallen, und auch unsere Veranstaltungen konnten wir heuer nicht durchführen“, so Tripamer.
Feuerwehren bei Massentests im Einsatz
Nur ein Teil des Einnahmenausfalls wird vom Bund abgegolten. Das Land plant eine Erhöhung der Subventionen für das kommende Jahr, sagt Landesfeuerwehrdirektor Sven Karner. Er fungiert in seiner Position als Bindeglied zwischen den Feuerwehren und der Politik. Eine besondere Herausforderung kommt im Dezember für die Feuerwehren zu: Sie werden wie auch andere Blaulichtorganisationen in die Abwicklung der Corona-Massentests eingebunden. In welcher Form steht noch nicht fest, so Karner.