Chronik

Unterstützung für Kinder- und Jugendhilfe

Der Geschäftsführer des Dachverbandes der Kinder- und Jugendeinrichtungen, Hubert Löffler, hat am Freitag auf Ö1 kritisiert, dass es vor allem im Burgenland in der Coronavirus-Krise keine Unterstützung gebe. Der zuständige Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) kann die Kritik nicht nachvollziehen.

Ungefähr 8.000 Kinder und Jugendliche leben in Österreich in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Betreut werden sie von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Anders als das Pflegepersonal in Altersheimen, werden sie nicht österreichweit einheitlich als „systemrelevant“ eingestuft. Auch was Schutzausrüstung und Home-Schooling angeht, gibt es unterschiedliche Regelungen. Das führt zu Problemen.

„Land versucht zu unterstützen“

Löffler kritisierte die fehlende Unterstützung zum Beispiel wenn es um Mehrkosten geht, wie sie etwa durch Distance-Learning entstehen, weil dadurch mehr Arbeitsstunden der Betreuer anfallen. Dabei nannte er explizit das Burgenland, wo „absolut nichts“ passiere.

Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ)
Landesmedienservice/Siess
Leonhard Schneemann (SPÖ)

Das Land versuche im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen, sagte dazu der zuständige Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ): „So hat zum Beispiel die burgenländische Landesregierung eine Refundierung, eine sogenannte Corona-Zulage zugesagt. Das sind 500 Euro für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Sozialeinrichtungen des Burgenlandes.“ Darüber hinaus habe man vom Land Burgenland alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als systemrelevante Schlüsselkräfte eingestuft, das gelte genauso für die Kinder- und Jugendwohlfahrt. „Insofern kann ich die Kritik für sich so nicht ganz nachvollziehen“, so Schneemann.

„Auch Land auf Bund angewiesen“

Man sei auch als Land darauf angewiesen, welche Maßnahmen der Bund hier setze, so Schneemann weiter: „Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe haben wir vom Bund keine Maßnahmen kommuniziert bekommen.“ Den Mehraufwand bei Distance-Learning müssen die Einrichtungen selbst tragen: „Hier sind die Kinder- und Jugendeinrichtungen natürlich in der Verantwortung. Wir können hier nicht alles übernehmen, das würde auch unsere Kapazitäten übersteigen.“ In Wien und der Steiermark gibt es bereits die Zusage, dass man diesen Mehraufwand übernehme. Dazu sagte Schneemann: „Die Sozialreferenten sind untereinander natürlich im Kontakt. Ich habe gestern mit der Kollegin aus der Steiermark diesbezüglich telefoniert um hier eventuell auch akkordiert vorzugehen. Hier ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. Wir werden das noch intern besprechen und zur gegebenen Zeit dann mit unseren Partnern darüber reden.“