In Kooperation mit dem ORF Burgenland fand am Mittwoch eine Tagung der Fachhochschule Burgenland (FH) zum Thema Regionalmedien in der Coronavirus-Krise statt. „Regio Media“ lautete der Titel der Tagung, die heuer zum zweiten Mal stattfand. „Stark nachgefragt, demokratiepolitisch wertvoll, kaum ersetzbar und trotzdem selten im Fokus“ – so definierten die Veranstalter der Tagung den regionalen Journalismus und wollen ihn vor den Vorhang holen, um „seine Herausforderungen, Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt zu rücken“.
Themenfelder der Veranstaltung waren Digitalisierung und Wandel, Ausbildung und Karriere, Qualitätssicherung, Medienwirtschaft und Medienpolitik – stets mit Hinblick auf regionale und lokale Medien. Mehr als 30 Expertinnen und Experten aus Medien, Politik, Wirtschaft und Verbänden waren zur Diskussion eingeladen.
Präsentiert: Exklusive Studie zu Regionalmedien
Im Zuge der Tagung wurde eine neue Studie der FH Burgenland zu Regionalmedien präsentiert: „Regionalmedien in Österreich aus der Publikumsperspektive“. 461 Personen wurden mittels Onlinebefragung zu ihrem Konsum von Regionalmedien befragt – die Studie gibt interessante Einblicke in die Mediennutzung, so Michael Roither, Studiengangsleiter und Vizerektor für Internationales, der Studie unter der Mitarbeit von den Studierenden Nicole Erhardt, Julia Fischer, Vanessa Zethner, Lisa Haberler, Linda Jurcizak und David Kastl exklusiv und erstmals präsentierte.
Mediennutzung: Angebote des ORF führend
Regionalmedien werden sowohl in TV, Radio, Online, aber auch als Printmedium konsumiert. Sowohl im Fernsehen (65 Prozent), Radio (60 Prozent) und Online (70 Prozent) führen die Angebote des ORF (Bundesland heute, Radio Bundesland und *bundesland*.orf.at) die Auswertungen der Mediennutzung an. Das „digitale Potential“ aller Regionalmedien wird laut der Studie noch nicht vollständig ausgenutzt.
Großes Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien
64 Prozent der Befragten sind mit Regionalmedien sehr oder eher zufrieden. Bei „generellen Wünschen“ geben 49 Prozent mehr Informationen und Hintergründe an, 39 Prozent mehr Themenabwechslung sowie Interpretation. In Krisenzeiten konnten die verschiedenen Regionalmedien unterschiedlich in ihrer Glaubwürdigkeit punkten, heißt es in der Studie. Öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio konnten mit 85 Prozent am stärksten bei der Glaubwürdigkeit abschneiden. Die Mehrheit fühlt sich von Regionalmedien sehr gut oder gut informiert und mehr als 60 Prozent sind mit dem Informationsumfang sehr oder eher zufrieden. Soziale Medien sind im Medienkonsum von Regionalmedien von großer Bedeutung, mehr Präsenz ist vor allem auf Instagram, weniger hingegen auf Facebook erwünscht.
Studiengänge an der FH Burgenland
An der FH bieten zwei Studiengänge den Studentinnen und Studenten Einblicke in Journalismus und Medien. Bei der Tagung wurden dementsprechend auch neue Studien zum Thema präsentiert, unter anderem zum veränderten Berufsbild im Regionaljournalismus, der Digitalisierung im Medienbereich, zu Finanzierungsmodellen im Internet oder auch zur Berichterstattung im Umfeld der Coronavirus-Pandemie.
Live dabei
Wegen der Coronavirus-Pandemie fand „Regio Media“ als Online-Tagung statt. Der ORF Burgenland übertrug als Kooperationspartner von 13.45 Uhr bis 14.30 Uhr die Diskussion „Coronakrise als Medienkrise oder Medienheil? Was war, was ist, was bleibt“ mit Antonia Gössinger (Kleine Zeitung), Andy Kaltenbrunner (Medienhaus Wien), Peter Plaikner (plaiknerpublic), Walter Schneeberger (ORF Burgenland) und Michael Roither (FH Burgenland).