Gerhard Michalitsch, Arbeiterkammer Burgenland-Präsident
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Politik

„Frühstarterbonus“ für Michalitsch „Häkelei“

Gerhard Michalitsch, Präsident der burgenländischen Arbeiterkammer, kritisiert die Pläne der Bundesregierung, die abschlagsfreie Hacklerregelung durch einen „Frühstarterbonus“ zu ersetzen.

Die Bundesregierung hat am Montag angekündigt, dass die abschlagsfreie Hacklerregelung im Pensionssystem durch einen „Frühstarterbonus“ ersetzt wird – mehr dazu in „Frühstarterbonus“ löst Hacklerregelung ab. Im „Burgenland heute“-Studiogespräch mit Elisabeth Pauer-Gerbavsits kritisiert Arbeiterkammer Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch diese Pläne.

Gespräch mit Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch

Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch spricht über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt.

„Die, die jetzt nach 45 Jahren abschlagsfrei in Pension gehen können, haben alle mit 15 schon gearbeitet. Die würden aber nach dem jetzigen Modell rund 360 Euro verlieren, und einen ‚Frühstarterbonus‘ von 60 Euro bekommen. Ich denke, das ist fast eine ‚Häkelei‘ für die Menschen, die ihr Leben lang fleißig 45 Jahre lang gearbeitet haben“, so Michalitsch.

Homeoffice: „Noch viele Fragen offen“

In der Arbeiterkammer wird aufgrund des Lockdowns momentan auf Hochtouren gearbeitet. Es gehe dabei „hauptsächlich um Fragen zur Sonderbetreuungszeit, aber auch zu Kündigungen und zur Kurzarbeit“, so Michalitsch. Auch während des am Dienstag startenden Lockdowns werde die „gesamte Palette des Service“ angeboten, so Michalitsch.

Kritik an die Bundesregierung gibt es von Michalitsch auch beim Thema Homeoffice. „Da muss ich die Bundesregierung in die Verantwortung nehmen. Wir hatten schon einen Lockdown, die Sozialpartner haben schon einen Vorschlag unterbreitet. Da sind noch viele Fragen offen, und die hätten wir schon lösen können. Es ist für uns sehr wichtig, dass das Homeoffice freiwillig bleibt. Wir brauchen aber auch gute Rahmenbedingungen, etwa dass die Betriebsmittel zur Verfügung gestellt werden oder dass auch geklärt ist, was passiert, wenn Unfälle passieren“, so Michalitsch.