Kommandant Manfred Schreiner i
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Chronik

Kommandant schildert Einsatz in der Terrornacht

Den Terroranschlag in der Wiener Innenstadt am 2. November werden auch 42 Polizistinnen und Polizisten aus dem Burgenland wohl nie vergessen. Die Einsatzeinheit Burgenland wurde um Mitternacht nach Wien abkommandiert. Kompaniekommandant Manfred Schreiner schilderte dem ORF Burgenland die dramatischen Stunden.

Als sich die burgenländische Einsatzeinheit gegen 22.00 Uhr am 2. November in Eisenstadt sammelte, herrschte am Tatort in Wien noch die nackte Angst. Es war davon auszugehen, dass mindestens ein weiterer bewaffneter Terrorist auf freiem Fuß war. Für nachrückende Einheiten bedeutete das möglicherweise Lebensgefahr und so sei auch die Stimmung in der Einheit sehr angespannt und konzentriert gewesen, so Kompaniekommandant Manfred Schreiner.

Kommandant Manfred Schreiner im Gespräch im Hannes Auer
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Manfred Schreiner im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporter Hannes Auer

Direkt am Tatort postiert

Die burgenländische Einsatzeinheit bestand aus 42 Beamten, sieben davon Frauen. Sie werden direkt zum Tatort beordert. „Wir wurden am Ring zusammengezogen und mein Verband wurde dann auf den Schwedenplatz vorgezogen und hier haben wir uns entsprechend entfaltet und sind genau in den Bereich, wo die Tatorte waren und das war sehr bedrückend“. so Schreiner.

Der Schwedenplatz in Wien in der Terrornacht vom 2. November
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Die burgenländische Einheit war auf dem Schwedenplatz postiert

Viele Stunden der Ungewissheit

Die burgenländischen Beamtinnen und Beamten sind zwar speziell für gefährliche Einsätze ausgebildet, sie versehen in der Regel aber normale Dienste. Erst im Alarmfall werden sie zu einer Einheit zusammengezogen. Was ihn stolz mache, sei, dass sich Kolleginnen und Kollegen sogar aus dem Urlaub zu dem Terroreinsatz gemeldet hatten.

Erst im Nachhinein wurde klar, dass für die Polizistinnen und Polizisten keine Gefahr mehr bestand. Bis in die Morgenstunden und auch noch im Laufes des folgenden Tages, sei offen gewesen, ob noch ein zweiter Täter unterwegs war, so Schreiner. Es sei ein lange Nacht gewesen, die bis 11.00 Uhr vormittags dauerte, erst dann wurde die burgenländische Einheit abgelöst und konnte nach Hause fahren.